
EZB-Chefvolkswirt warnt vor übertriebenen Lohnerhöhungen
Zu große Lohnzuwächse können die Preise weiter nach oben treiben, mahnt EZB-Chefvolkswirt Lane. Angesichts der nach wie vor steigenden Inflation in der Eurozone gab er im Hinblick auf nächstes Jahr aber Entwarnung.
Österreich befindet sich mitten im Gefeilsche der Herbstlohnrunden. Wegen der hohen Inflation (9,3 Prozent im August) fordern die Metaller etwa 10,6 Prozent mehr Lohn, der eXXpress berichtete. EZB-Chefvolkswirt Philip R. Lane warnt aber jetzt gerade davor, die Löhne zu sehr anzuheben. Klar, die Arbeitnehmer sollten wegen der hohen Inflation kompensiert werden. Der EZB-Volkswirt mahnt jedoch in der Tageszeitung “Standard”: „Es braucht ein Gleichgewicht“. Ein Zuviel an Lohnerhöhung würde die Kosten der Unternehmen deutlich erhöhen und zu sogenannten Zweitrundeneffekten führen. Zur Erklärung: Werden die Löhne als Reaktion auf die Inflation zu stark angehoben, kann das die Preise weiter nach oben treiben. Dieses Phänomen wird in Fachkreisen als Lohn-Preis-Spirale bezeichnet.
EZB: Inflation soll mittelfristig von über neun auf zwei Prozent sinken
Lane betont: „Um zu einer niedrigeren Inflation zurückzukehren, ist die Erkenntnis notwendig, dass die Rentabilität der Unternehmen eine Zeitlang sinken wird.” Dies bedeutet auch, dass die Löhne mit der Inflation eine Zeitlang nicht Schritt halten können, so der EZB-Chefvolkswirt. Vor allem explodierende Energiepreise und Lieferengpässe heizen seit Monaten die Teuerung an. Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht, mit höheren Zinsen gegenzusteuern – der Leitzins liegt zurzeit bei 1,25 Prozent. Mittelfristig strebt die EZB stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent für den Euroraum an. Im August lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September werden sie wohl auf einen Rekordwert von 9,6 Prozent klettern. Für die kommenden Jahre gab Lane jedoch Entwarnung. Die Inflation werde dank einer absehbaren Stabilisierung der Energiepreise bereits 2023 deutlich sinken.
Kommentare
Wahrscheinlich ist er bei seinen eigenen Erhöhungen nicht so kleinlich. Alles, was wir weniger bekommen, kommt solchen Leuten wie ihm zugute. Da ist es wohl klar, dass er nicht an Lohnforderungen interessiert ist.
Gegen die EZB, die Europäische Kommission und die Grünen würde ich auf die Straße gehen. Sie sind für mich die Hauptverursacher und Verstärker der Inflation und Österreicher-Verarmung.
Was jetzt – Inflation oder Teuerung? An der Inflation ist die EZB schuld.
Hallo in Brüssel haben sie aber Lohnerhöhungen bekommen……
Interessant wäre, wie seine eigene Lohnerhöhung ausschaut. Der Grüne Bundespräsident redet ja auch “tapfer” von Zähne zusammenbeißen mit mehr als 20.000 Euro pro Monat.
Sowieso ergibt sich damit eine Lohn-Preis-Spirale. Genauso, wie manche Deppen geglaubt haben, mit Anhebung der Zinsen könne man der Inflation beikommen. Jetzt haben die Kreditnehmer Probleme und die Inflation wird durch die erhöhten Zinsen zusätzlich befeuert.
Eigentlich gibt es primär eine Verteuerung durch die Sanktionen. Die Wucherpreise bei Energie wirken sich auf alles aus.
Korrektur: Unser BP bekommt mehr als 26.000 Euro pro Monat.
Die EZB ist mitschuld an der Inflation. Sie hat die Inflation verschlafen, weil die EZBler im Elfenbeinturm leben.