59.666 Facebook-Abonnenten warten seit mehr als einem Monat auf ein neues Posting des heimischen Film- und TV-Stars Nina Proll – doch vergeblich. Am 6. Oktober 2021 meldete sich Nina Proll ein letztes Mal zu Wort, allerdings ganz harmlos: Zwei Fotos zeigten sie auf ihrer Vespa. Doch danach wurde es still um sie, zumindest auf Facebook. Via Instagram ließ Proll ihre Fans nun wissen warum: ” …ich kann bis auf weiteres nicht mehr auf meine Facebook Seite zugreifen. Facebook verweigert mir seit einem Monat die Autorisierung. – Bin für jede Hilfe dankbar…Eure Nina”

Wenn es um die Corona-Maßnahmen geht, nimmt sich Proll kein Blatt vor den Mund. Öffentlichkeitswirksam attackierte sie sämtliche Regelungen. Zuletzt kritisierte sie die 2G-Regelung als “unmenschlich”, es drohe “der Ausschluss von vollkommen unbescholtenen und gesunden Menschen aus dem gesellschaftlichen, öffentlichen Leben”.

Da war die Welt noch in Ordnung: Mit Ehemann Gregor Bloeb auf dem Wiener Opernball im Februar 2019, ganz ohne Corona.APA/HELMUT FOHRINGER

Selbstverständlich hielt die Schauspielerin auch auf Facebook mit ihren Ansichten nicht lange hinter dem Berg. Sie teilte dort kritische Medienberichte und auch Interviews, die sie im Rahmen der Aktion #allesaufidentisch mit Experten führte.

Doch Facebook sieht es nicht so gerne, wenn bestehende Corona-Maßnahmen kritisiert werden, das ist bekannt. Daher ist es mehr als naheliegend, dass Proll auch deshalb gesperrt wurde. An ihren Postings über neues Events aus TV und Film wird das soziale Netzwerk ja schließlich kaum etwas auszusetzen haben.

Gut gelaunt bei den Salzburger Festspielen im Juli 2019. Damals meldete sich Nina Proll noch selten zu politischen Themen zu Wort.APA/FRANZ NEUMAYR

Auf Instagram reagieren die Follower entsetzt auf die Sperre, sprechen aber Nina Proll gleichzeitig Mut zu: “Unfassbar”, meint ein Fan. “Ich bewundere Sie für ihre Offenheit und den Mut, bei ihrer Meinung zu bleiben”. Ein anderer: “Offensichtlicher gehts nicht mit der Zensur.”

Nina Proll mit Ehemann Gregor Bloeb auf der Premierenfeier von Hugo von Hofmannsthals "Jedermann"FOTO: APA/FRANZ NEUMAYR

Es ist fraglich, wie bzw. ob man sich als Facebook-Nutzer gegen solche Maßnahmen überhaupt wehren kann. Eines ist sich: Schweigen wird Nina Proll nicht. Und der Sarkasmus bleibt manchmal auch noch . . .