Vor allem nach der 3. Teilimpfung mit dem Moderna-Impfstoff treten momentan gehäuft Fälle von Nesselfieber und Hautausschlägen auf. Diese Impfnebenwirkungen müssen oft mit starken Medikamenten behandelt werden. Betroffen sind vor allem junge Menschen, wie die Schweizer Tageszeitung 20 Minuten berichtet. So habe beispielsweise ein 33-jähriger Mann zehn Tage nach der Booster-Impfung Hautausschläge mit starkem Juckreiz auf seinem Rücken entwickelt. Die Schmerzen seien so stark geworden, dass die verschriebenen Antihistaminika nicht mehr ausreichend halfen – er musste ins Krankenhaus, wo ihm intravenös Cortison verabreicht wurde. Ob sich seine Haut wieder erholt, ist für seine behandelnden Ärzte, die das Nesselfieber als eindeutige Folge der Impfung einordnen, noch unklar.

"Immunantwort ist nach 3. Impfung stärker"

Die Beobachtungen werden von Medizinern und Apothekern bestätigt. “Tatsächlich stellen wir auf der Allergiestation am Universitätsspital Zürich fest, dass Nesselsucht häufiger nach dem Booster auftritt als etwa bei der Erstimpfung – das ist aber grundsätzlich immer noch selten angesichts der Impfzahlen”, schreibt der Schweizer Dermatologe und Allergologe Dr. Peter Schmid-Grendelmeier auf seiner Webseite. Der Grund: „Die Immunantwort ist nach dem Booster stärker als nach den ersten beiden Impfungen und daher sind auch unangenehme Nebenwirkungen möglicherweise verstärkt“, so der Experte.

„Wenig verwunderlich“ findet Medizinexperte Dr. Christoph Specht dieses Phänomen – Juckreiz, Ausschlag oder Nesselsucht gehören eben zu den seltenen Nebenwirkungen der Vakzine. „Das steht ja sogar im Beipackzettel“, sagte er gegenüber RTL. Je nach Hersteller werden sie mit einer Häufigkeit von 0,01 bis 10 Prozent angegeben.

Betroffene leiden zum Teil über mehrere Monate

„Üblicherweise geht das Nesselfieber nach einigen Tagen vorbei“, sagt Schmid-Grendelmeier. Es könne sich jedoch in gewissen Fällen „verselbstständigen“. Bei einigen Betroffenen bleibt das Nesselfieber noch bis zu 8 Wochen nach der Impfung bestehen, in Einzelfällen auch länger. Für Schmid-Grendelmeier jedoch ist ein „Zusammenhang mit der Impfung nicht immer eindeutig und auch nicht zwingend“. Viele Menschen würden sich nach einer Impfung ganz genau selbst beobachten und sich Symptome auch psychisch einbilden.

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