Fahrlässige Tötung! Muss Alec Baldwin doch ins Gefängnis?
Hollywood-Superstar Alec Baldwin kommt nicht zur Ruhe – und wird es wohl auch lange nicht. Nicht nur, dass er die furchtbaren Bilder, als Halyna Hutchins plötzlich am Filmset in Santa Fee in New Mexico hinter der Kamera zusammenbrach und schrie, sie könne ihre Beine nicht mehr fühlen, nie wieder aus dem Kopf bekommt, jetzt drohen auch rechtliche Konsequenzen. Laut mehrerer Rechtsexperten dürfte es auch eine strafrechtliche Anklage gegen Baldwin geben. Die Gründe: Baldwin wäre als Produzent des Billig-Westerns „Rust“, bei dem die Dreharbeiten jetzt für immer eingestellt worden sind, letztendlich verantwortlich gewesen. Und der Film- und TV-Star („30 Rock“) feuerte die tödliche Kugel ab – ohne selbst bei der Waffe zu überprüfen, mit welcher Munition sie geladen ist. „Ich erwarte eine Anklage durch die zuständige Staatsanwaltschaft“, zitiert die deutsche „Bild“ den New Yorker Star-Anwalt Edward Hayes. Und auch Promi-Anwalt Joseph Costa hält eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung für durchaus denkbar. „Als Produzent ist man in einer verantwortlichen und haftbaren Position – eine strafrechtliche Verfolgung ist möglich“, sagt er: „Es ist das Äquivalent zu Alkohol am Steuer, d.h. jemand hat vielleicht nicht die Absicht, großen Schaden anzurichten, aber er tut es!“
In der Zwischenzeit kamen auch neue Details der polizeilichen Ermittlungen ans Tageslicht. Demnach hätte Baldwin am Filmset in einer Kirchen sitzend geübt, wie man am besten in Cowboy-Manier seine Pistole quer über seinen Körper zieht und danach auf die Kamera – und somit auch auf Kamerafrau Halyna Hutchins – zielt. Nach wie vor unklar ist, ob Baldwin im guten Glauben, eine „Cold Gun“, also eine ungeladene Waffe in der Hand zu haben, abgedrückt hat oder der Schuss sich irrtümlich gelöst hat. Augenzeugenberichten zufolge wäre Hutchins kurz darauf zusammengebrochen und hätte geschrien, dass sie ihre Beine nicht mehr spüren würde.
Während die Polizei weiter ermittelt, traf sich der schwer gezeichnete Hollwood-Star am Wochenende mit Halyna Hutchins Ehemann Matthew (38) und Sohn Andros (9) in einem Hotel in Santa Fe. In der britischen „Sun“ erzählt Andros Großvater, Anatoly Androsovych (66), über den schweren Verlust seiner Tochter. „Andros ist total verloren ohne seine Mama. Er stand seiner Mama unglaublich nah. Er ist einfach verstummt, nachdem man ihm von ihrem Tod erzählt hat und hat zwei Tage kein Wort gesagt.”
Und weiter: „Diese Tragödie hat eine wunderbare Familie zerstört. Jeder der sie kennt, ist voller tiefer Trauer.“
Kommentare
War nicht ihr nächstes Projekt über Pädophilie in Hollywood?
War nicht Epstein auch mit Baldwin unterwegs?
Die Argumentation verstehe ich nicht ganz: Wenn ich mich betrunken ans Steuer setze, dann setze ich ja andere einem Risiko aus. Das weiß ich vorher. Wenn ich mit einem Theaterrevolver schieße, dann erwarte ich nur, dass der knallt, aber nicht schießt. Damit nehme ich also keine Gefährdung in Kauf, sondern es dürfte garkeine geben.
Der Chef von ISSprops, dem größten Filmwaffenverleiher der USA sagte das es ein Sicherheitsverstoß ist das ein Schauspieler direkt auf ein anderen zielt. Geladen oder nicht. Auch mit Platzpatronen wird “daneben” geschoßen!
Filmwaffe oder nicht es gelten die vier Sicherheitsregeln und somit war es fahrlässige Tötung und schwere Körperverletzung.
Aha, interessant, danke.
Ja ja das Karma ist gerecht. Jahrelang immer wieder öffentlich gegen das US Waffenrecht opponieren und einen Waffenstrotzenden Film nach dem anderen drehen. Er hätte seine Schauspielerischen Fähigkeiten um die Genauere Kenntnis über Funktion und Gefahrenbereiche von Waffen erweitern sollen, dann wäre vielleicht kein Mensch zu schaden gekommen…
Ich selbst habe jahrelang am Film-Set als Aufnahmeleiter gearbeitet. Für die Bereitstellung, Verwahrung und Sicherung der Bühnen-Waffen ist normalerweise eine Special-Effekt-Firma zuständig. Nur sie alleine ladet und entladet die Bühnen-Waffen. Dafür wird sie engagiert und gut bezahlt!
Ich habe einige diesbezügliche Schlampereien erlebt, über die ich hier nicht länger referieren will. Aber den Schauspieler, auch wenn er Produzent des Films ist, als Schuldigen oder auch nur Mitschuldigen an diesem tragischen Unfall hinzustellen, ist schlicht hanebüchen.
Erste und wichtigste Regel beim Gebrauch von Waffen! Wer eine Waffe in die Hand nimmt hat sich selbst zu überzeugen ob diese sicher ist! Hanebüchen ist es anderen die Verantwortung zu zuschieben. Aber der bekennende Obermoralist und Waffengegner Alec Baldwin ist natürlich unschuldig für all die anderen Obermoralisten. Der Schütze drückt ab und tötet, nicht die Waffe oder andere „Verantwortliche“ am Set. Und wenn Sie schreiben, dass das so gehandhabt wird, ist das für mich ein Beweis wie verantwortungslos mit Waffen umgegangen wird.
Ich hole mir nach dem Bremsen-Service das Auto von der Werkstatt, bremse, funktioniert plötzlich nicht, fahre jemand nieder.
Kann man mich jetzt dafür verantwortlich machen? Ich habe das Kfz im guten Glauben der Funktion übernommen!
Ist es nicht wie so oft im Leben, sich darauf verlassen zu können?
@Floridsdorfer: Nein, so ist das nicht. Für alles Mögliche gibt es bei einer solchen Situation Fachleute. Ein Schauspieler oder Produzent überprüft ja auch nicht, ob die Scheinwerfer korrekt gesichert sind. Dafür gibt es eben Leute, die sich darum kümmern.
Wenn es in meiner Wohnung einen Wasserrohrbruch gibt, der auf einen Fehler eines Installateurs zurückzuführen ist, bin auch nicht ich als Besitzer der Wohnung daran schuld, sondern der Installateur.
Also ich verstehe jedenfalls diese Logik nicht. Man kann ihn dafür verantwortlich machen, kompetente Leute mit den wichtigen Aufgaben zu betrauen. Und ihn dafür belangen, wenn er einen Hilfsarbeiter mit der Vorbereitung der Theaterrevolver betraut hatte. Aber wenn er dabei sorgfältig gehandelt hat, dürfte er dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Genauso, wie ich selbst dafür verantwortlich für den Wasserschaden bin, wenn ich mir die Installation von einem Pfuscher machen habe lassen.
Liebe/r fewe, einen Wasserrohrbruch mit dem Abfeuern einer Waffe zu vergleichen ist mutig. Wenn ich bei rot über eine Ampel fahre sag ich auch nicht, dass das Auto gefahren ist und ich nichts dafür kann. Wer mit Waffen umgeht muss sich an diese fundamentalen Regeln halten alles andere kann leider tödlich enden. Außerdem, wie Sie selbst schreiben, ist der Installateur schuld, er hat den Schaden verursacht. LG