Das Benko-Imperium implodiert. Davon betroffen ist auch die deutsche Kaufhauskette Galeria. An ihr hält die Signa Holding seit Juni 2019 hundert Prozent der Anteile. Nun meldete die Warenhaus-Kette zu Wochenbeginn Insolvenz an. Dass sie neuerlich einen Zuschuss durch den deutschen Staat – sprich: durch den Steuerzahler – erhalten wird, schließt der deutsche Handelsexperte Gerrit Heinemann aus. In Wahrheit hätte schon 2020 kein Gelder an die Kaufhauskette Galeria fließen sollen.

In der ZiB2 übt der Experte scharfe Kritik: „Bereits der letzte finanzielle Zuschuss 2020 wurde ohne Auflagen vergeben. Dieses staatliche Darlehen von satten 680 Millionen Euro hätte es niemals geben dürfen. „Das Unternehmen war bereits vor der Corona-Pandemie in tief roten Zahlen“. Und: „Bei den letzten beiden Insolvenzen wurde seitens der Gläubiger auf ein Kreditvolumen in Höhe von insgesamt drei Milliarden Euro verzichtet.“ Schon das sei eine Summe, die „alle Größenordnungen sprengen“ würde.

Der Handelsexperte Gerrit Heinemann kritisiert überdies Lücken im GesetzScreenshot ORF

Signa-Gruppe musste nie Konzernabschluss vorlegen

Darüber hinaus bemängelt Gerrit Heinemann die ungenügende Transparenz der Signa-Gruppe. Schuld seien Gesetzeslücken: „Dass eine Holding mit wenigen Mitarbeitern als Kleinunternehmen gilt und keinen Konzernabschluss vorlegen muss, gehört dringend durch gesetzliche Seite geändert“. Es sei mittlerweile schon beinahe gang und gebe, dass solche Lücken im Gesetz ausgenutzt werden.

Mit der Gründung eigener Gesellschaften zum Kauf von Immobilien könnten Konzerne überdies das Zahlen der Grundsteuer umgehen. Das diene offensichtlich der Steuervermeidung.