
Falter-Busen-Skandal: Geht der Presserat mit seiner Laschheit zu weit?
Die Kritik ist heftig: Viele Österreicher können nicht nachvollziehen, warum die Kontrollinstitution Presserat das Busen-Skandal-Cover des kleinen linkslastigen Wiener Wochenblatts Falter nicht verurteilt hat – und es wird nun eine politische Nähe in den Raum gestellt.
Ein bisschen rüffelte der sonst so strenge Presserat die Leitung der Wiener Links-Postille Falter für, aber sonst sei die Karikatur “medienethisch zulässig”: Wie berichtet, hat der Miteigentümer des Falter, Florian Klenk (selbst Familienvater), zugelassen, dass seine Redaktion eine geschmacklose Zeichnung der Lebensgefährtin von Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit nacktem Busen zeigt – und darüber war noch das Wort” Geilzeit” zu lesen.
Nach wochenlangem Warten hat nun der Senat 1 des Presserats eine Entscheidung getroffen: Dieser Senat 1 wird von der Ex-SPÖ-Politikerin Maria Berger geleitet. Im Gremium sitzen noch der Chefredakteur einer Gratistageszeitung, bei der ein Pressesprecher von Ex-SPÖ-Kanzler Werner Faymann die Geschäftsführung ausübt. Und: Im Senat 1 darf sonst auch noch Ex-Falter-Redakteurin und Kurzzeit-Gecko-Mitglied Ingrid Brodnig mitreden, sie soll aber laut Presserat bei der Sitzung über die Causa Falter nicht dabei gewesen sein.
Harte Kritik am Presserat
Aber nicht nur diese Zusammensetzung des Presserats-Senats, der über ein linkslastiges Medium zu befinden hatte, sorgte auf Twitter und Facebook sowie auch im eXXpress-Leserforum für Debattenbeiträge: Die Kritik sei äußerst lasch formuliert, und die Aussage, dass die verächtliche Darstellung der Kanzler-Partnerin “medienethisch zulässig” sei, wäre “eine Sauerei”.
So meinten viele User, dass der Presserat nur die Gegenprobe hätte machen müssen: Hätten die Senatsmitglieder auch so gelassen formuliert, wenn die Gattin von Alexander van der Bellen oder die SPÖ-Bundesparteivorsitzende selbst in derart abfälliger Art und Weise in einem Medium dargestellt worden wäre?
Der Presserat hätte sich mit dieser Entscheidung “keinen Gefallen getan”, meinte auch der Standard-Journalist Thomas Mayer auf Twitter. Er wurde dafür auch von anderen Twitter-Usern kritisiert, viele stimmten ihm aber zu: Eine kritische Distanz zum linkslastigen Wochenblatt sei so nicht erkennbar – und weiteren Grenzüberschreitungen in gewissen Medien sei so Tür und Tor geöffnet.
Der nach dem Skandal um die Online-Wettcasinos auf falter.at nun erneut scharf kritisierte Miteigentümer des Falter, Florian Klenk, nutzte die Senats-Entscheidung noch, um per Tweet auf die Kritikerinnen aus der Frauenrechtsbewegung hinzutreten: Es soll ihnen eine “Lektion” in Satire- und Kunstfreiheit sein.
Kommentare
ein Stern der Böses denkt. Jesus Maria.
Die ad Persona Falter Hass-“Kultur”, könnte man auch als Auftragsarbeit von den Gis-wRathaus Finanziers verstehen. Verdeckte Wahlwerbung kosten…
Presserat- das ist doch ein linkslastiger Privatverein. Warum wird er überhaupt ernst genommen? Diese Entscheidung hat doch null Relevanz.
Demokratisch nicht legitimiert und stramm gegen alles, was nicht links ist. Genau aus diesem Grund ist der Presserat auch zur “Autorität” geworden, deren Meinung “zählt”.
Wäre eine Linke betroffen gewesen, wäre die Beurteilung eine andere gewesen.
Ihr seid alle sowas von grauslich. Ihr werdet doch net ernsthaft glauben, dass die ehemalige SPÖ-Justizministerin Maria Berger im Senat 1 des Presserates linkslastig verhandelt hat gegen die Falter-Partie. Also das kann ich mir jedenfalls überhaupt nicht vorstellen.
Ich schlage vor, einfach die Nagelprobe bzw. den Umkehrschluss bei – äh – Ingrid Brodnig oder Alma Zadic in Anwendung zu bringen. Diese sind unbestritten Personen des öffentlichen Interesses, dürfen somit im Rahmen satirischer Auseinandersetzung auch in für Privatpersonen kompromittierender Pose gezeigt werden.
Die so Dargestellten und die Falter-Twitter-Clique samt Epigonen würden die Höchststrafe fordern. Wetten?
Eine der Damen könnte der Falter durchaus barbusig abbilden…. endlich was positives
Und damit endet die oft bemühte Argumentation, ein österreichisches “Qualitätsmedium” sei daran zu erkennen, dass es den Presserat und dessen Aktionen anerkennt.
Übrigens: Interessant, dass Klenk von Kunst- und Satirefreiheit schreibt. Seit wann gilt die für ihn oder sein Blatt? Ist der Falter neuerdings ein Satireblatt bzw. ein Werk der Kunst? Sind die Falter-Schreiber tatsächlich Satiriker bzw. Künstler? Und der Presserat ist plötzlich ein Gremium zur Beurteilung von Kunst und Künstlern? Wir dachten bisher, dort gehe es um Journalismus und es seien Journalisten am Werk. So kann man sich täuschen …
Diesen Schmäh aus der linkslinken Ecke kennen wir doch schon seit Jahrzehnten: politisch Missliebige beleidigen, diffamieren, herabwürdigen, möglichst auch deren Privatleben in die Beleidigungen einbeziehen — und wenn es eng wird, alles als “Satire” bezeichnen und auf die “Freiheit der Kunst” pochen. Also nicht nur dummdreist, sondern auch noch feig.
Bitte lieber exxpress, zeigt kein Bild mehr vom Klenk. Ich kann den nicht mehr sehen.
Oder den Klenkschädel auf einen nackerten Männerkörper montieren, der untenrum den Schriftzug “Geilzeit” tätowiert hat. Das wär’ urlustig! 😉
ich denke, damit hat sich der Presserat politisch schlagseitig demaskiert. Eine weitere Institution, die somit nicht mehr ernst zu nehmen ist.
I say no more.
Ich finde es gut unser schönes Geschlecht mit ihren Vorzügen zu zeigen – danke an den Presserat und Falter für die Erkenntnis – weiter so!!!
Schließe mich an!!! Gründen wir einen Fanklub???
@Bash – wenn man eine weibliche Privatperson barbusig darstellt und darüber “Geilzeit” schreibt, dann ist das doch keine Satire – selbst wenn man es als solches bezeichnet – sondern eine extrem herabwürdigende, sexistische Darstellung einer Frau! Ich bin von diesem Presserat sehr enttäuscht, da er jedes Maß an Objektivität missen hat lassen! Nun ich keine Frau mehr vor derartig herabwürdigenden Darstellungen – im Namen der “Geilzeit” sicher!
Der linke staatsfinanzierte Presserat
hat jede Glaubwürdigkeit, Legitimation & somit Relevanz verloren.
Besser die Brust einer attraktiven Frau als die unqualifizierte Meinung von so mancher Expertin… Danke Falter
1.
Susanne Thier ist keine Privatperson, sondern eine Person des öffentlichen Lebens, da Sebastian Kurz seine Beziehung zu ihr, seine Verlobung als auch ihre Schwangerschaft und die Geburt seines Sohnes zur öffentlichen Inszenierung genutzt hat. Aus freien Stücken haben sie diese Dinge in sozialen Medien verbreitet, auch um Kurz als Vater und Familienmensch zu stilisieren und so eine bestimmte Zielgruppe von Wählern anzusprechen.
@ach was, weiter unten: Demnach hat Thier sehr wohl öffentliche Funktionen für die PR von Kurz übernommen. Wäre sie einzig als Begleitung zu allfälligen Anlässen aufgetreten, wäre sie sehr wohl als Privatperson angesehen worden, dies ist aber nicht der Fall. Auch bleibt man gegebenenfalls auch nach dem Rückzug aus der Politik weiterhin Person des öffentlichen Interesses, zum Beispiel wenn noch politische Skandale aufzuarbeiten sind.
2.
Es ist sehr wohl Satire, auch wenn Sie sie nicht als solche empfinden, und vor Allem wenn Sie sich darüber empören. Auch hat seit der Causa hier noch keiner erklären können, was an der Abbildung sexistisch ist, Sie offensichtlich auch nicht.
3.
Sie können noch so oft schreiben, der Presserat sei nicht objektiv, doch sollten Sie sich vor Augen halten, dass es sich um dutzende etablierte Journalisten und Rechtskundige handelt, die bestimmt mehr Verständnis von der Materie haben als Sie. Fragen Sie sich doch einmal selbst, ob nicht vielleicht Sie es sind, die Objektivität missen lässt. Könnte es sein, dass Sie sich nur deshalb echauffieren, weil ein Urteil im Sinne eines Mediums fiel, gegen das Sie ohnehin schon Vorurteile haben?
Wo bitte hat Frau Thier öffentliche Funktionen für die Kurz PR übernommen?
Ich kann mich nie daran erinnern, dass Frau Thier einmal ein längeres Interview gegeben hat oder sich irgendwie politisch geäußert hat. Auch selber ist sie politisch nicht aktiv. Und jetz dreht man ihr einen Strick, weil sie ihren Partner zu gewissen Anlässen (für meinen Geschmack überhaupt nicht oft) begleitet. Der Presserat hat es sich hier sehr, sehr einfach gemacht und damit die Jagd auf Familienmitglieder von Politikern frei gegeben.
Für mich eine krasse Fehlentscheidung, es ging wohl nur darum den Falter aus dieser misslichen Lage rauszubekommen. Weiters halte ich es für wenig gscheit, dass man einen Senat nimmt, wo die Vorsitzende Maria Berger regelmäßig Gast beim Falter Radio von Herrn Löw ist!
Ganz offensichtlich wollen Sie nicht verstehen, da Sie nur alte Argumente wiederholen, anstatt auf neue einzugehen. Das ist Ihr gutes Recht. Sich dann aber Urteile über den Presserat zu erlauben, ist glatter Hohn.
Der Presserat war , ist und bleibt links so wie die Mehrheit der Journaille.
Schmitts Anti-Falter-Kampagne geht weiter. Ich erlaube mir die beiden brennendsten Fragen des Artikels zu beantworten:
Hätten die Senatsmitglieder auch so gelassen formuliert, wenn die Gattin von Alexander van der Bellen oder die SPÖ-Bundesparteivorsitzende selbst in derart abfälliger Art und Weise in einem Medium dargestellt worden wäre?
Ja, da es nie um die mutmaßlich abfällige Darstellung ging, diese ist durch die “Satirefreiheit” oder genauer gesagt Artikel 10 der europäischen Menschenrechtskonvention, der Freiheit auf Meinungsäußerung, gedeckt. Die vom Presserat aufzuarbeitende Kritik handelte sich um die Privatssphäre der dargestellten Personen. Da sowohl Susanne Thier, Doris Schmidauer, als auch Pamela Rendi-Wagner als Personen des öffentlichen Interesses auftreten, ist die Darstellung in allen Fällen legitim.
Geht der Presserat mit seiner Laschheit zu weit?
Nein. Siehe hier auch Betteridges Gesetz der Überschriften.
Das öffentliche Interesse an Fr. Thier war nur in der yellow press, wie sie schwanger war, festzustellen. Jenes an Fr. Schmidauer, sie sitzt immerhin im Aufsichtsrat des Burgtheaters, bzw. jenes an Fr. Rendi Wagner als Parteivorsitzende ist wohl definitiv anders gelagert. FAZIT: Ja dieser Senat des Presserates war jedenfalls zu lasch, um es vornehm zu formulieren.
Susanne Thier hat gelegentlich BK Kurz begleitet, selbst aber weder Reden geschwungen noch politische Statements von sich gegeben noch irgendwelche öffentlichen Funktionen übernommen. Anders als Doris Schmidauer oder Pamela Rendi-Wagner. Nur weil linke Journalisten Kurz hassen muss (musste) er deswegen nicht allein auf den Opernball gehen und darf (durfte) sie das Haus nicht verlassen. Überhaupt waren sowohl sie als auch Kurz zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sicher Privatpersonen. Wer definiert öffentliches Interesse? Welche ÖsterreicherInnen haben/hatten Interesse an Frau Thier?
Back to the Roots… danke Falter und Presserat
Das der Presserat das ist für den wir
ihn halten, ein Instrument um die linke
Medienmacht zu schützen und zu stützen!! Hat er wieder einmal bewiesen!! Aber das damit schlechten
Geschmack gepaart mit Unverschämtheit einfach ein unmissverständliche Erlaubnis erteilt wird!! Das Personen des öffentlichen Lebens beleidigt werden können, bei privaten aber nicht!! Hat eine neue Qualität!! Wenn zum Beispiel das gleiche mit Frau Wagner, oder Frau Meind Reisiger, oder unserer Justiz Ministerin gemacht worden!! Was hätte
der Presserat dan entscheiden!!