Das 47 Jahre alte Todesopfer aus Wien hinterlässt eine Ehefrau. Der Familienvater war kurz nach Weihnachten im vergangenen Jahr zu Fuß in der Nähe der Lugner City unterwegs, als ihn der ausgeborgte BMW des angeklagten Bauarbeiters mit dem Heck erfasste und laut Augenzeugen zehn Meter durch die Luft schleuderte.

Der betrunkene Lenker, der nach eigener Aussage drei bis vier Bier intus hatte,  war mit 65 km/h unterwegs, verlor wegen der Sommerreifen die Kontrolle über den BMW eines Freundes und landete an einem Lichtmasten, nachdem er den Fußgänger über den Haufen gefahren hatte.

13.900 Euro für Frau und Kind des totgefahrenen Famillienvaters

Vor Gericht zerfloss der Bauarbeiter in Selbstmitleid: “Ich habe meine Lebensmelodie verloren”, bedauerte der Angeklagte laut Tageszeitung Heute. Sein Verteidiger assistierte bereitwillig: “Mein Mandant ist seit Monaten in Psychotherapie.”

Dem Gericht muss das irgendwie nahe gegangen sein, das Schicksal der Opferfamilie, die ihren Ernährer schuldlos verloren hat, geriet in den Hintergrund. Sie wurde mit 13.900 Euro Schadenersatz abgespeist. Der Todesraser erhielt zwölf Monate Haft, aber nur vier davon unbedingt.

Das Urteil ist rechtskräftig. Ob es auch gerecht ist, darf angezweifelt werden. In den jeweiligen Kommentarspalten im Internet bringt jedenfalls kaum einer Verständnis für die milde Gangart gegen einen Todesraser auf.