Ausgerechnet ein Zuschauer war der Auslöser für einen Massensturz bei der Tour de France. Nun hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Der Zuschauer wurde in der Zwischenzeit identifiziert. Das berichtete die Zeitung “Le Parisien” am Sonntag. Zum verheerenden Zwischenfall kam es auf der 15. Etappe etwa 128 Kilometer vor dem Ziel. Die Person befand sich zu weit auf der Straße und streckte seinen Arm heraus.

Offenbar hielt der Zuschauer ein Smartphone in der Hand. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss berührte den Arm, stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden. In den Bergen ist Kuss der wichtigste Helfer von Titelverteidiger Jonas Vingegaard.

Zuletzt häuften sich solche Zwischenfälle. Bereits am Mittwoch kam der Sprinter Jordi Meeus vom deutschen Rad-Team Bora-hansgrohe wegen eines ähnlichen Vorfalls auf der elften Etappe beinahe zu Sturz. Zuvor machte Steff Cras einen Zuschauer für sein Aus bei dieser Tour verantwortlich. Der Belgier kam auf der achten Etappe zu Sturz.  Die deutsche Twitter-Seite der Tour de France appellierte an die Fans: “Bitte achtet auf die Fahrer. Schaut auf das Rennen und nicht auf euer Handy. Wir wollen doch alle, dass die Tour de France ein großes Fest ist und bleibt.”

Allerdings gerieten nicht nur die Zuschauer, sondern auch zwei Motorräder mit Kamerateams in den Mittelpunkt der Frankreich-Rundfahrt. Der Gesamtzweite  Tadej Pogacar attackierte Spitzenreiter Vingegaard. Doch er musste wenige Meter später abbremsen, da zwei Motorräder die Straße blockierten. Die Organisatoren der Tour zogen daraufhin die Konsequenzen und sperrten beide Motorradcrews. Zudem gab es eine Geldstrafe von umgerechnet fast 515 Euro.