Damit schafften die Hütteldorfer im Rückspiel der dritten Quali-Runde das erhoffte Comeback nach dem enttäuschenden 1:2 in Aserbaidschan. Noch lange nach Spielende feierten die Fans im Weststadion euphorisch ihre Aufstiegshelden, als Belohnung nach dem 120-minütigen Kraftakt wartet im Play-off als letzte Hürde der FC Vaduz aus Liechtenstein. “Ich bin froh, dass wir uns überhaupt mit dem nächsten Gegner beschäftigen dürfen”, war Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer erleichtert.

Vaduz setzte sich zur Überraschung vieler gegen den türkischen Vertreter Konyaspor mit einem Gesamtscore von 5:3 durch. “Es ist wirklich eng in Europa, jeder kann jeden schlagen”, betonte Feldhofer. Sein Team ist am kommenden Donnerstag im Rheinpark Stadion zu Gast, das Rückspiel am 25. August findet erneut in Wien statt. Der FC Vaduz spielt in der zweiten Schweizer Liga und darf im Europacup nur aufgrund des Triumphes im Liechtensteiner Pokal teilnehmen. Diesen gewann der Club bereits 48 Mal und seit 1995 nur zweimal nicht.

Traumhaftes Comeback

Den Hütteldorfern soll der Erfolg gegen Neftci Baku nun Rückenwind für die kommenden Aufgaben bringen. Die Stimmung in der Kabine sei laut Feldhofer “sehr gut”, es herrsche eine “Aufbruchstimmung” nach dem Motto: “Jetzt erst recht.” Besonders Druijf war die Erleichterung anzumerken, der 24-Jährige feierte nach einer Knochenprellung, die ihn seit Ende April außer Gefecht setzte, ein traumhaftes Comeback. “Diese vier Monate waren zu lange für mich, aber das ist Fußball”, sagte er.

Gegen Baku kehrte Druijf genauso wie Yusuf Demir und Roman Kerschbaum zurück. “Wir sind All-in gegangen”, sagte Feldhofer, der Druijf und Demir gerne noch etwas länger geschont hätte. Doch die inferiore Chancenverwertung erzwang einen Einsatz der Leistungsträger, vor und nach dem Führungstreffer von Marco Grüll (66.) vergab die Feldhofer-Elf etliche Großchancen. “Ein Wahnsinn, dass wir das nicht nach 90 Minuten entschieden haben. Eigentlich ist es nicht fassbar, dass es nach 90 Minuten nicht 6:2 oder 7:3 für uns gestanden ist”, sagte der SCR-Coach.

Damit brachte Feldhofer die zwei großen Baustellen trotz der dominanten Vorstellung gegen die über weite Strecken schwachen Aseris gut auf den Punkt. Zwar kam Rapid am Ende auf 32 Torschüsse, für Feldhofer ein “Fabelwert”, von diesen gingen aber nur vier direkt aufs Tor und zwei hinein. Auch die Defensive offenbarte zeitweise enorme Lücken, Neftci Baku vergab ebenfalls einige Großchancen fahrlässig.