Der tschechische Anti-Doping-Agentur steckt in Erklärungsnot. Die Welt-Anti-Doping-Organisation NADA deckte gleich 42 Fehler auf. Doch um welche Fehler geht es eigentlich konkret? “Etwa 70 Prozent der Kontrollen fanden während der Rennen statt und 30 Prozent unangemeldet außerhalb des Wettbewerbs. Die WADA will das umgekehrte Verhältnis,” sagte Jiri Janak, der Chef der tschechischen Anti-Doping-Agentur in einer offiziellen Stellungnahme. Darüber hinaus gab es keinen Kontrollplan. Die Athleten, die positiv getestet waren wurden unzureichend informiert sowie die Proben falsch gehandhabt. Seitens der WADA gibt die Vorgabe, mindestens dreimal im Jahr Trainingskontrollen bei Sportlern durchzuführen. Auch dieser Verpflichtung ist man scheinbar nicht nachgekommen.

In einigen Fällen wurden die Fristen für den Versand der Proben an ein akkreditiertes Labor in Deutschland in der Nähe von Dresden nicht eingehalten. Das Anti-Doping-Komitee gab auch die Namen der für die Kontrolle der ausgewählten Athleten vorab bekannt. Außerdem wurden die Wohnsitze, die Athleten für eine mögliche Dopingkontrolle melden müssen, nur unzureichend angegeben. Sollten diese Fehler nicht behoben werden, könnte Tschechien ein ähnliches Szenario wie Russland drohen. “Wir wären dann von Sportwettkämpfen ausgeschlossen. Außerdem müssten wir unter neutraler Flagge und ohne Hymne antreten,” fügte Janak hinzu, der seit dem vergangenen Sommer im Amt ist.

Die Prüfungen und Analysen erfolgten allerdings erst im November 2021. Zuvor wurden jegliche E-Mail Kommunikation gelöscht. Einige Vorwürfe konnten laut Janak allerdings bereits beseitigt werden. Das Horror-Szenario sollte damit nicht eintreten. Bis zum Juni hat man nun Zeit, die Fehler komplett zu beheben.