Der PR-Berater und einstige Vertraute Jörg Haiders, Stefan Petzner, muss sich nun vor Gericht verantworten. Er soll zwischen Mai 2019 und September 2019 zu Unrecht Sozialleistungen bezogen haben. Am 7. Juni beginnen die Verhandlungen am Wiener Straflandesgericht.

Laut Petzner sei ihm ein „Fehler passiert“. 2019 sei er beim AMS gemeldet gewesen. Im selben Jahr habe sich das AMS nach einer Überprüfung bei ihm gemeldet, um den Bezug von Leistungen von knapp 7000 Euro zu klären. Petzner habe daraufhin seine gesamten Einkünfte vorgelegt. Danach habe sich niemand mehr bei ihm gemeldet. Jetzt plötzlich, Jahre später, sei Anzeige erstattet worden. „Das ist für mich völlig unverständlich“, meinte Petzner.

Anwalt: „Er wollte niemanden betrügen“

Eine erste Überprüfung durch Petzners Anwalt Meinhard Novak habe ergeben, dass die Rückforderung gerechtfertigt sei, und er sei auch „sofort bereit, das zu begleichen“, betonte Petzner. Novak zeigt sich ebenfalls verwundert über die Anschuldigungen: Es habe keinen Vorsatz gegeben, und Petzner habe bei der Einvernahme „zur Wahrheitsfindung beigetragen“, und alle Unterlagen vorgelegt. „Er wollte niemanden betrügen“, betonte Novak. Man setze auf eine Diversion.

Petzner übte aber auch Kritik: Er finde die Sache „sehr, sehr eigenartig“, denn er habe alles offengelegt und es habe keine Beanstandung gegeben, und vier Jahre später „zaubert“ jemand einen Akt hervor. Der ehemalige Politiker sieht sich als Opfer: „Ich hab es langsam satt, dass immer, wo Petzner drauf steht, scheinbar versucht wird, mir eines draufzuhauen.“

Der frühere Sprecher des ehemaligen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider und Generalsekretär des BZÖ war bis 2013 in der Politik tätig. Danach gründete er eine PR-Beratungsagentur. Anfang Mai wurde bekannt, dass nach der Insolvenz seines Unternehmens petzner communications e. U. ein Sanierungsplan angenommen wurde.