Bravo Felix Gall! Der Österreicher hat bei der Tour de France die Königsetappe gewonnen und damit rot-weiß-rote Radgeschichte geschrieben. Der Osttiroler triumphierte am Mittwoch auf dem mit über 5.000 Höhenmetern gespickten 17. Teilstück von Saint-Gervais Mont-Blanc nach Courchevel vor dem Briten Simon Yates und dem Spanier Pello Bilbao Gall ist damit erst der vierte Österreicher, dem dieses Kunststück gelang. Vor ihm triumphierten nur Max Bulla (drei Erfolge 1931) Georg Totschnig (2005) und Patrick Konrad (2021) auf der Königsetappe.

Der AG2R-Fahrer (25) verbesserte sich durch diesen Sieg in der Gesamtwertung auf Platz acht. Im Kampf um das Bergtrikot liegt Gall nur noch sechs Punkte unmittelbar hinter dem Führenden Giulio Ciccone. “Die Königsetappe bei der Tour de France zu gewinnen, ist einfach nur unglaublich. Das ganze Jahr schon ist unglaublich”, sagte der mit den Tränen kämpfende Gall. “Ich will einfach nur Danke an das Team sagen, sie haben mir so viel gegeben.” Mit dem Erfolg habe er sich keinen “Kindheitstraum” erfüllt. “Aber noch vor einem Jahr hätte ich mir das nicht vorstellen können.”

Gall schon mehrfach bewiesen: Er gehört zu den Besten

Dieser Erfolg ist zweifelsohne ein Höhepunkt in seiner Karriere. Dass er sich mit den Weltbesten messen kann, hat der Osttiroler bereits mehrfach bewiesen. Seit einigen Monaten präsentiert sich Gall aber auf einem noch höheren Leistungslevel. Auf Spitzenergebnisse bei der Baskenland-Rundfahrt und wie bereits 2022 bei der Tour of the Alps ließ Gall im Juni in der Schweiz seinen ersten Profisieg folgen. Dabei war er in seinem französischen AG2R-Rennstall ursprünglich gar nicht für die “Große Schleife” vorgesehen gewesen. Seine starken Leistungen im Frühjahr brachten ihm aber sein Tour-Debüt ein.

Doch der Juniorenweltmeister von 2015 aus Nußdorf-Debant löste die Vorschusslorbeeren gleich auf der ersten Pyrenäen-Etappe aufsehenerregend ein. Der 1,80 m große und 66 kg leichte Gall sammelte auf dem enorm fordernden Teilstück reichlich Bergwertungspunkte, wurde Etappendritter und übernahm vor dem nächsten Klettertag in den französischen Bergen das gepunktete Trikot.

Mit dem Triumph auf der Königsetappe feierte der Osttiroler den bisher größten Erfolg seiner Laufbahn. Gall triumphierte auf dem mit über 5000 Höhenmetern gespickten 17. Teilstück in beeindruckender Manier. Auf dem Weg zum mit 2.304 Metern höchsten Punkt der Tour, dem Col de la Loze, schüttelte Gall auch die letzten Kontrahenten ab und avancierte zum vierten österreichischen Einzel-Etappensieger bei der Frankreich-Rundfahrt.