Noch vor einem Jahr konnte Rainhard Fendrich richtig stolz sein: Die Wiener Polizei beschallte die Gassen und Straßen mit Österreichs inoffizieller Bundeshymne. Heuer haben Anti-Corona-Demonstranten das Lied für sich entdeckt, sorgen damit allerdings für weniger gute Stimmung. Zumindest nicht beim Urheber Rainhard Fendrich. In einer Stellungnahme schreibt der Komponist und Sänger dazu: „Es steht leider nicht in meiner Macht, dies zu verhindern“, berichtet oe24.at.

Besonders sauer stößt Fendrich dabei auf, dass auch Neonazis bei den Demonstrationen mitmarschieren würden und das Lied damit vollkommen missbräuchlich verwendet wird. „Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich mich auf das Schärfste von jeglichem rechtsextremen und nationalistischen Gedankengut distanziere. Dass diese Pandemie unsere Demokratie auf eine harte Probe stellt, steht außer Zweifel. Ich hoffe inständig, dass sie diese Probe bestehen wird“, stellt Fendrich klar.

Der Song hat keine politische Message

Fendrich möchte seine Lieder generell nicht mit politischen Botschaften verbunden sehen, wie die Vergangenheit zeigt. Als die FPÖ Oberösterreich den Slogang „Do kum i her, da g’hear i hin” auf einem Plakat verwendete, hat Fendrichs Management sofort eine Unterlassung gefordert. Die Ähnlichkeit zu „Da bin i her, Da g’hör i hin” und “Do kum i her, da g’hear i hin“, wie es der Austrobarde in seinem „I am from Austria“ singt, wäre zu groß. Auf eine Klage hat er letztendlich verzichtet, seine Position jedoch klar gemacht.