Nach Angaben der Behörden brach das Feuer Sonntagnacht in einem unbewohnten Teil des „alten“ Camps in Samos aus. Alt deswegen, weil die Asylwerber just dieses Wochenende in ein neues Lager umgesiedelt wurden. Beobachter vermuteten einen Zusammenhang zwischen dem Brand und der geplanten Übersiedlung, da sich unter den Migranten Widerstand gegen den Umzug formiert hatte. Das neue Flüchtlingscamp gilt als moderner, aber auch sicherer. Es ist mit Stacheldraht umzäunt und mit Überwachungskameras, Röntgenscannern und Magnettüren ausgestattet. Zudem gibt es einen Gefängnisteil für Straftäter und ist nur per elektronischem Chip zugänglich. Die Tore bleiben über Nacht geschlossen.

NGOS beschweren sich über Nachtsperre

Das neue Camp stand bereits während des Baus in der Kritik von NGOS und Menschenrechtsorganisationen: Es sei zu stark „abgeriegelt“ und würde den Eindruck eines „Gefängnisses“ vermitteln.Die Bewegungsfreiheit der Migranten würde eingeschränkt, generell seien die Beschränkungen für die Bewohner des Camps zu hoch. Die griechische Regierung verwies darauf, dass das neue Camp moderner sei, die Sanitäranlagen über fließendes Wasser und neue Toiletten verfügen würden und aufgrund des Einsatzes von Kameras auch eine höhere Sicherheit gewährleistet werden könne.
Das neue Lager ist eines von fünf geplanten derartigen Camps auf den ägäischen Inseln Leros, Lesbos, Kos, Chios und Samos. Die EU hat dafür 276 Millionen Euro bereitgestellt.

Denken Sie, erhöhte Sicherheitsvorkehrungen bei Flüchtlingscamps sind erforderlich?