Der Libanon gleicht einem Pulverfass. Zu einem Gefecht mit sechs Toten und Dutzenden Verletzen kam es Donnerstagvormittag in Beirut. Video-Aufnahmen davon werden in den sozialen Netzen geteilt. Zunächst hatten Mitglieder der schiitischen Terrororganisation Hisbollah gegen jenen Richter demonstriert, der die Explosion in Beirut im vergangenen Jahr untersucht. Ein Scharfschütze eröffnete das Feuer auf die Demonstranten. Bewaffnete Hisbollah-Mitglieder erwiderten das Feuer.

Das Libanon kommt zurzeit nicht zur Ruhe und ist auch sonst zurzeit ein krisengeschütteltes Land. Erst in der vorigen Woche war die Stromversorgung durch den staatlichen Anbieter komplett zusammengebrochen. Erst mit Hilfe der Armee konnte der Anbieter wieder den Betrieb aufnehmen – zumindest vorübergehend. Viele Libanesen müssen nach wie vor täglich stundenlang ohne Strom auskommen. Das gefährdet akut etwa auch die Spitäler.Vor Tankstellen bilden sich wegen der Treibstoffengpässe regelmäßig lange Schlangen. Privathaushalte und Unternehmen, die es sich leisten können, erzeugen ihren Strom inzwischen selbst mit Hilfe von Generatoren. Auch deren Betrieb wird aber immer teurer. Arme Menschen sind auf die täglich wenigen Stunden Strom des staatlichen Anbieters angewiesen.