Der Internationale Automobilverband will in der pikanten Angelegenheit um Teamchef Christian Horner vom Formel-1-Rennstall Red Bull derzeit keine eigenen Ermittlungen anstellen. Das sagte der Präsident der FIA, Mohammed Ben Sulayem (62), der “Financial Times”. Er erklärte nach einem Gespräch mit Horner aber auch: “Es schadet dem Sport. Es schadet auf einer menschlichen Ebene.”

Horner war von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden. Nach der Untersuchung durch einen unabhängigen Anwalt hatte der Mutterkonzern Red Bull am vergangenen Mittwoch erklärt, dass die Beschwerde abgelehnt wurde. Einen Tag später wurden von anonymen Adressen E-Mails versendet mit einem Link zu angeblichen Dateien in der Angelegenheit.

Keine formale Beschwerde

Ben Sulayem erklärte, dass die FIA keine Ermittlung einleiten würde, weil sie keine formale Beschwerde darüber erhalten habe. Er lehnte es ab, über Inhalte aus dem Gespräch mit Horner zu reden, betonte aber, dass ein Anwalt im Auftrag von Red Bull eine gründliche Untersuchung durchgeführt habe. Horner, 50 Jahre alt und seit dem Einstieg des österreichischen Unternehmens mit dem Rennstall Red Bull Racing der Teamchef, hat die Vorwürfe immer bestritten.