Dramatische Szenen haben sich in Indonesien abgespielt. Bei einer Massenpanik nach einem Fußballspiel sind 174 Menschen ums Leben gekommen. Zuvor setzte die Polizei Tränengas ein, um die randalierenden Fans zu zerstreuen. Das sagte Generalinspektor Nico Afinta am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Fans wollten vor dem Gas flüchten. Anschließend kam es zur Katastrophe.

34 Menschen seien auf dem Spielfeld des Kanjuruhan-Stadions ums Leben gekommen, alle weiteren in Krankenhäusern, sagte Afinta laut dem Radiosender Elshinta und dem Sender tvOne weiter. Zur Ursache für die Ausschreitungen machte er zunächst keine Angaben. Es handelt sich um eine der schwersten Katastrophen der Fußball-Geschichte.

FIFA-Boss bestürzt über Tragödie

In der Zwischenzeit hat sich auch FIFA-Präsident Giani Infantino zu Wort gemeldet. “Die Fußballwelt ist nach den tragischen Vorfällen in einem Schockzustand,” meinte der Schweizer (52) in einer offiziellen Stellungnahme der FIFA am Sonntag. “Dies ist ein dunkler Tag für alle, die im Fußball involviert sind, und eine Tragödie jenseits aller Vorstellungskraft.”

FIFA-Präsident Giani Infantino nahm zur Katastrophe in Indonesien StellungAPA/AFP/FRANCK FIFE

Weiters sprach der FIFA-Boss den Familien und Freunden der Opfer sein tiefstes Beileid aus. Besonders tragisch: Unter den Opfern befinden sich auch Kinder. Darüber hinaus sind zwei Polizisten getötet worden.

Mittendrin war auch der deutsche Trainer Thomas Doll. Der ehemalige Nationalspieler fungiert derzeit als Teamchef in Jakarta. Er bereitete sich zum Zeitpunkt des Unglücks mit seiner Mannschaft auf das Duell gegen Persib Bandung. Gegenüber der “Bild” sprach Doll über die tragischen Vorfälle: “Wir haben im Mannschaftshotel von den Vorkommnissen in Arema gehört. Sofort wurden wir aus Sicherheitsgründen in gepanzerten Polizeiwagen zu unserem in 40 Kilometer abgestellten Team-Bus gefahren und sind unter Polizeischutz nach Jakarta zurückgekehrt. Wir sind alle froh, dass wir nun zu Hause sind.”