Die FIFA greift nach der Kuss-Affäre bei der Siegerehrung im Rahmen der Frauen-Weltmeisterschaft hart durch. Der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes Luis Rubiales küsste die Spielerin am 20. August Jennifer Hermoso auf den Mund. Die Spielerin hatte danach betont, dass dies gegen ihren Willen geschehen war.

Rubiales wiederum beteuerte, dass der Kuss in beidseitigem Einvernehmen erfolgt sei. Zunächst schloss er einen Rücktritt von seinem Posten aus, räumte diesen später aber doch widerwillig. Gegen Rubiales läuft in Spanien auch noch ein Ermittlungsverfahren. Von der FIFA war er zunächst für 90 Tage suspendiert worden. Jetzt wurde Rubiales von der FIFA nach dem Übergriff für drei Jahre gesperrt. Laut einer Mitteilung des Weltverbandes am Montag gilt die Sperre auch für jegliche Fußballtätigkeit auf nationaler und internationaler Ebene.

Rubiales hat zehn Tage Zeit, um "Begründung zu beantragen"

Der Weltverband erklärte am Montag, dass Rubiales die Entscheidung über das Strafmaß am Montag zugestellt wurde. Er habe zehn Tage Zeit, “eine Begründung zu beantragen, die, sofern dem Antrag stattgegeben wird, anschließend auf legal.fifa.com veröffentlicht wird”. Die Entscheidung könne bei der FIFA-Berufungskommission angefochten werden. “Die FIFA bekräftigt in diesem Zusammenhang ihr uneingeschränktes Engagement für die Achtung und den Schutz der Integrität aller Menschen sowie die Einhaltung elementarer Anstandsregeln”, hieß es weiter in der Mitteilung.

Mit seinem Verhalten hatte Rubiales für monatelange Diskussionen gesorgt. Der sportliche Triumph des Teams geriet dabei in den Hintergrund. Hermoso hatte jüngst ihr Comeback in der Auswahl gegeben, deren Weltmeister-Trainer auch hatte gehen müssen. Sie war im Nations-League-Spiel in Italien am Freitagabend in Salerno eingewechselt worden und hatte in der 89. Minute den Treffer zum 1:0-Sieg erzielt.