Die Debatte um den Kuss bei der Frauen-Weltmeisterschaft reißt einfach nicht ab. Am Donnerstagabend hat sich schließlich auch Giani Infantino zu Wort gemeldet. “Das hätte niemals passieren dürfen,” stellte der FIFA-Präsident in einem offiziellen Statement auf Instagram klar.

Dadurch seien die Feierlichkeiten verdorben worden. Aber es sei passiert und die Disziplinarorgane der FIFA hätten sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen. “Die Disziplinarverfahren werden ihren rechtmäßigen Lauf nehmen”, schrieb Infantino, der nach dem Finale bei der Pokal-Übergabe dabei war.

Infantino schrieb weiter, leider seien “die wohlverdienten Feierlichkeiten für diese großartigen Champions durch die Ereignisse nach dem Schlusspfiff” und was in den darauffolgenden Tagen weiter passiert sei, verdorben worden. Die FIFA sollte sich weiterhin darauf konzentrieren, wie Frauen und der Frauenfußball in Zukunft weiter unterstützt werden könnten – sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. “Wir sollten die wahren Werte hochhalten und die Spielerinnen als Personen sowie für ihre fantastischen Leistungen respektieren.” Infantino bezeichnete die WM als beste und größte Frauen-WM der Geschichte und gratulierte den Spanierinnen zum Titel.

FIFA suspendierte Rubiales für 90 Tage

Nach dem WM-Finale konnte sich der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales nicht im Zaum halten. Er herzte seine Spielerin Jennifer Hermoso und küsste sie anschließend auf den Mund. Rubiales sah sich danach mit heftiger Kritik konfrontiert. Vor allem in den sozialen Medien erntete der spanische Verbandspräsident einen gewaltigen Shitstorm. Er beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte nach dem Vorfall aber erklärt, sie habe sich “als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe”.

Die FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Auch der spanische Sportgerichtshof TAD beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Rubiales weigert sich, als Präsident des Nationalverbandes RFEF zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde.