Alles andere als rosige Zeiten erlebt derzeit Wacker Innsbruck. Der schwer angeschlagene Verein hat deshalb einen Insolvenzantrag eingebracht. Der Verein vermeldete am heutigen Mittwoch, dass der Vorstand des Vereins einen entsprechenden Antrag für die Profi-GmbH gestellt habe. Nicht betroffen ist der Amateurbetrieb, also das Frauen-Team ebenso wie der Nachwuchs und das Regionalliga-Team. Wacker musste mit Saisonende aus der 2. Fußball-Liga absteigen. Man strebt einen Einstieg in die Regionalliga Tirol an.

Die “Tiroler Tageszeitung” berichtete in ihrer Online-Ausgabe, dass Vorstandsmitglied Niklas Sattler den Antrag stellte. Der Profibetrieb soll mit drei Millionen Euro verschuldet sein. Nun wird versucht, den mit 970.000 verschuldeten Amateurbetrieb zu retten. Dadurch würde ein Absturz samt Neubeginn in der letzten Leistungsstufe des Tiroler Fußballverbands verhindert werden. Wacker gab bekannt, dass man einen Konkurs abwenden wolle. Es werde mit Interessensgruppen gesprochen, “die ihre Intention äußerten, im ‘worst case’ an der Rettung des Vereins mitzuhelfen”.

Angebot von russischem Ex-Investor

Schon zuvor kündigten Spieler an, die schon seit Monaten einen auf ihre Löhne warten einen Konkursantrag einzubringen. Laut Gewerkschafter Oliver Prudlo seien die Spieler-Gehälter von März und April noch ausständig. Immer wieder habe es vonseiten des Vereins Versprechungen gegeben, die nicht eingehalten wurden. Auch Zahlungsfristen bei der Österreichischen Gesundheitskasse und beim Finanzamt liefen am vergangenen Wochenende ab. Mietschulden hat der Verein auch beim Veranstaltungszentrum Olympiaworld.

Trotz mehrmaliger Ankündigungen sind die rettenden Millionen von Investor Thomas Kienle nach wie vor nicht eingetroffen. Radi selbst steht unter Druck. Die Fans fordern schon länger eine außerordentliche Generalversammlung. Der seit Jänner als Clubchef amtierende Radi sagte laut Angaben der “TT” noch am Dienstag, dass er “nach wie vor von keiner Insolvenz ausgehe” – soll abgewählt werden. Wie der Club am heutigen Mittwoch angab, ist der Termin für die Generalversammlung nun für 29. Juni angesetzt.

Dem Verein soll nach wie vor ein Angebot von Ex-Investor Michail Ponomarew vorliegen. Der Russe will demnach 500.000 Euro vorstrecken. Auch ausstehende Förderungen könnten zu einer Rettung des Amateurbetriebs beitragen.