Dabei gehe es darum, einen Handlungsspielraum in den Budgets zu behalten, so Blümel. Denn die nächste Krise komme bestimmt.

Derzeit würden Schulden nicht ganz so schwer wiegen, so Blümel. Denn auch für hoch verschuldete Staaten gehe die Rechnung auf, dass ein negativer Wert herauskomme, wenn man die Wachstumsrate von den Kapitalkosten subtrahiere. “Aber das ist ein riskantes Spiel”, warnte der heimische Finanzminister. “Die Zeiten können sich ändern. Nach zwei so großen Krisen (Finanzmarkt und Corona) muss man auch für die nächste Krise vorbereitet sein und sich einen Handlungsspielraum behalten.”

Der Portugiese Joao Leao betonte, dass eine Balance wichtig ist, um mit Investition Wachstum zu generieren, aber die Staatsfinanzen trotzdem im Blick zu haben. Einig war man sich, dass Portugal nach der Finanzkrise viele Hausaufgaben gemacht habe.

Blümel: "Impfung der beste und auch günstigste Weg aus der Krise"

Bezogen auf Corona sei “die Impfung der beste und auch günstigste Weg aus der Krise”, sagte Blümel. So gut wie alle Intensivpatienten seien ungeimpfte Menschen. “Die gute Nachricht ist, dass die Impfung auch gegen die Deltavariante wirkt.” Das sagte Blümel auch mit Blick auf die vorige Wintersaison, die wegen Corona ein Totalausfall war, in Österreich mache der Tourismus aber 15 Prozent des BIP aus.

Der slowenische Finanzminister Andrej Šircelj – Slowenien folgte Portugal heuer nach und führt aktuell den EU-Ratsvorsitz – sagte, man befinde sich zwar immer noch in der Pandemie. Aber sowohl seine Heimat als auch ganz Europa befänden sich in einer besseren Situation als vor eineinhalb Jahren. In Slowenien sei die Arbeitslosigkeit sogar schon wieder geringer als vor Corona. Dies und das Wirtschaftswachstum seien wichtig für die Einkommen der Menschen. “Wir gehen in die richtige Richtung, verbleiben nicht in der Pandemie.” Insgesamt müsse man sich nun auf die Möglichkeiten konzentrieren, die neu entstehen. (APA/red.)