Die Anwälte des früheren US-Präsidenten Donald Trump wollen den Prozessbeginn in der Affäre um seinen Umgang mit geheimen Regierungsdokumenten hinauszögern. In einem am späten Montagabend eingereichten Schreiben an das zuständige Gericht beantragten sie Aufschub für den Prozessbeginn. „Der Fall ist ungewöhnlich und komplex. Es ist nahezu unmöglich, sich bis Dezember dieses Jahres auf den Prozess vorzubereiten“, erklärten sie.

Findet der Prozess nach der Wiederwahl statt, könnte Trump einer Verurteilung entgehen

Insbesondere vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl ist der Zeitpunkt für den Beginn des Prozesses alles andere als unwichtig. Wenn der Prozess gar bis nach der Wahl aufgeschoben wird und Trump gewinnt, genießt er für seine Amtszeit Immunität und könnte zudem versuchen, sich als Präsident selbst zu begnadigen oder veranlassen, dass die Anklage gegen ihn fallen gelassen wird.

Offiziell begründet wird der Antrag mit der Fülle des Materials

Trumps Anwälte begründen den Antrag mit Verweis auf die zahlreichen Dokumente, die für die Ermittlungen gesammelt wurden und nun geprüft werden müssen. Als weiteren Grund führen sie an, dass Trump um die Kandidatur der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November 2024 wirbt. „Dieses Unterfangen erfordert einen enormen Zeit- und Energieaufwand”, heißt es in dem Schreiben.

Warum Trump der Prozess gemacht wird

Trump wurde im Juni auf Bundesebene angeklagt, weil er Regierungsdokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe in seinem Anwesen aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben haben soll. Anfang August 2022 hat die Bundespolizei FBI Trumps Villa durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumente beschlagnahmt. Der Republikaner plädierte bei einem Gerichtstermin im Juni in Miami auf nicht schuldig.