Das Flüchtlingsboot war von der tunesischen Küste aus gestartet, wie die italienischen Behörden am Montagabend bestätigten. Vor Lampedusa geriet es in Schwierigkeiten, kenterte schließlich bei hohem Seegang. Acht Flüchtlinge werden noch vermisst, darunter auch zwei Kinder. 42 Bootsflüchtlinge wurden gerettet und von der Küstenwache in den Hafen der Insel gebracht. Zwei weitere Insassen wurden von Fischern aus lebend aus dem Meer geborgen.

Einige der Schiffbrüchigen konnten sich auf Felsen in Sicherheit bringen, andere schwammen bis zur Insel. Die Geretteten stammen aus der Elfenbeinküste, Burkina Faso, Guinea-Bissau und Mali, teilten die Behörden auf Lampedusa mit.

Das kleine Mädchen war laut Augenzeugen gemeinsam mit seiner Mutter an Bord. Die Frau konnte ihr Kind nach dem Unglück trotz der hohen Wellen über Wasser halten, bis Rettungsdienste kamen. Offensichtlich hatte das Kleinkind – erst ein Jahr und acht Monate alt –  Acht Flüchtlinge werden noch vermisst, darunter zwei Kinder. jedoch bereits zu viel Seewasser geschluckt und war stark unterkühlt. Noch bevor es in den Hafen gebracht werden konnte, starb es.

Heuer schon 150.000 illegale Flüchtlinge auf Lampedusa

Die Insel Lampedusa gehört zu den Knotenpunkten irregulärer Migration nach Europa, weil sie nahe an Afrika liegt. Trotz der geringen Entfernung ist die Überfahrt mit den oft seeuntüchtigen Booten enorm gefährlich. Insgesamt gelangten seit Jänner fast 150.000 Menschen ohne reguläre Papiere illegal auf dem Seeweg nach Italien. Viele der Boote starten in der tunesischen Hafenstadt Sfax. So wie das Schiff, auf dem sich das kleine Mädchen befand.