Wie immer ist die Vorfreude bei Charles Leclerc auf den Großen Preis von Monaco groß. Kein Wunder, ist es für den gebürtigen Monegassen doch sein Heimrennen. Bislang gab es für den Ferrari-Piloten jedoch stets eine Enttäuschung. Vor einem Jahr konnte er nach einem Crash am Ende des Qualifyings, bei dem Rang eins geholt hatte, beim Rennen nicht starten. 2020 gab es kein Monaco-Rennen, 2019 und 2018 schied er aus und selbst 2017 in der Formel 2 kam er in zwei Rennen nicht ins Ziel. Der Große Preis im Fürstentum soll dem Ferrari-Pilot heuer endlich einmal Glück bringen.

Normaleweise wählen viele Formel-1-Fahrer aufgrund der steuerlichen Vorzüge Monaco als Wohnort. Doch für Leclerc ist es mehr als nur das. Für den Ferrari-Fahrer werden stets Kindheitserinnerungen wach, wenn er am Stadtkurs seine Runden dreht. Die Erinnerungen kommen auch hoch, wenn er am Schwimmbad vorbeigeht: “”Ich habe da als Kind das Schwimmen gelernt, da habe ich schon eine emotionale Bindung”, sagt er. Sein Rennstall Ferrari gab der Rennvorschau die Überschrift: “Willkommen bei Leclerc.”

Das Duplizieren

Ausgerechnet vor dem Grand Prix in seiner Heimat musste er die WM-Führung aber an Max Verstappen im Red Bull abgeben. Vor einem Jahr musste Leclerc wegen eines Defekts an seinem Wagen tatenlos zusehen, wie der Niederländer das erste Mal im kleinen Stadtstaat an der Côte d’Azur triumphierte. Erst kürzlich krachte der Formel-1-Titelanwärter beim historischen Grand Prix den Ferrari von Niki Lauda in die Leitplanken. Seit 2017 sei er “in seinem Garten verflucht”, befand die Zeitung “Monaco Matin” in der Einleitung zu einem Interview mit Leclerc und fragte: “Wird der kleine Prinz Charles endlich die Zielflagge erreichen?”

Vor dem siebenten Saisonrennen hat Leclerc sechs Punkte Rückstand. Zwei Rennen konnte der Monegasse bislang für sich entscheiden, vier WM-Läufe gingen an Verstappen. Nach drei Erfolgen des Rivalen im Red Bull in Serie will Leclerc nun wieder kontern. Das Aus wegen eines Motorproblems zuletzt in Barcelona traf ihn und den Rennstall aus Maranello hart. “Der Titel ist das Wichtigste. Den Titel, den will ich”, sagte Leclerc. Seit Kimi Räikkönens Triumph 2007 wartet Ferrari auf den nächsten Coup.

Dabei möchte Leclerc seine große Stärke, das Qualifying ausspielen. Schon vier Mal konnte der Ferrari-Fahrer von der Pole Position loslegen, Verstappen hingegen nur ein Mal. Gelingt ihm das auch in Monaco, wäre das ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn Überholen kann man auf der kürzesten Rennstrecke im aktuellen Formel 1-Kalender nur mit größter Mühe. Das Rennen steigt am Sonntag um 15.00 Uhr. Am Samstag geht zuvor um 16.00 Uhr das Qualifying über die Bühne.