Beim Formel-1-Grand-Prix von Montreal gab Max Verstappen die Linie vor. Dennoch dämpfte der Niederländer die Euphorie nach dem Triumph in Kanada. Der Große Preis von Kanada zeigte: Andere waren eigentlich schneller als der regierende Weltmeister im Red Bull. Dennoch liefert der Red Bull-Pilot nach Anlaufschwierigkeiten starke Leistungen ab. In den ersten drei Saisonrennen musste Verstappen zwei Ausfälle hinnehmen. Doch die Richtung scheint zu stimmen. In den letzten sechs Grand Prix stand der amtierende Weltmeister nur in Monaco als Dritter nicht ganz oben auf dem Podest.

Dennoch mahnt Verstappen zur Vorsicht: “Es ist noch immer ein langer Weg. Der Vorsprung ist ziemlich groß, aber das kann sehr schnell umschlagen. Es hat nicht immer gut ausgeschaut. Aber wir haben trotzdem gewonnen, das ist auch eine Qualität,” betonte der Red-Bull-Fahrer. Nach seinem jüngsten Sieg ist sein Vorsprung in der WM-Wertung auf Teamkollege Sergio Perez und Ferrari-Star Charles Leclerc auf 46 respektive 49 Punkte angewachsen.

Sieg Nummer sechs im neunten Saisonrennen war vor allem sein Verdienst. Runde für Runde in der Schlussphase hatte er Carlos Sainz mit einem Abstand von unter einer Sekunde im Rückspiegel gehabt. Der Spanier kam aber trotz des schnelleren Boliden und der Überholhilfe DRS einfach nicht an Verstappen vorbei.

Ferrari mit dem schnellsten Auto - aber Probleme mit der Zuverlässigkeit

Ferrari-Pilot Leclerc, der von der letzten Startreihe aus ins Rennen ging wurde nach einer Aufholjagd am Ende Fünfter. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Ferrari den Druck auf Red Bull in den nächsten Rennen erhöhen kann. Die Italiener haben das schnellste Auto im Feld, jedoch immer wieder Probleme mit dem Antrieb. Der Tiefpunkt war vor einer Woche der Doppelausfall in Baku. In Kanada bekamen beide Fahrer deshalb einen neuen Motor.

Bei Ferrari macht man sich Hoffnungen auf den ersten WM-Titel seit 2007. Alles andere als nach Wunsch läuft es für Mercedes. Das Team hat die Saison bereits abgeschrieben. Die Silberpfeile durften sich in Kanada nach längerer Zeit aber wieder freuen. Lewis Hamilton schrieb unmittelbar vor Teamkollege George Russell Platz drei an. Der siebenfache Weltmeister, der bereits fast 100 Punkte hinter Verstappen liegt, freute sich wie über einen Sieg. “Wir kommen näher”, meinte Hamilton.

Frust bei Mick Schumacher

Enttäuschung und Frust machte sich bei Mick Schumacher breit. Der Sohn der Formel-1-Legende Michael Schumacher lag in Kanada auf Punktekurs. Doch am Ende streikte sein Auto. Vor Kurve 9 wurde sein Haas plötzlich langsamer, sodass er keine andere Wahl hatte und seinen Boliden abstellen musste. So schied der Haas-Pilot bereits nach 20 Runden aus. Dabei hat das Wochenende für Mick Schumacher so gut begonnen. Mit Platz sechs im Qualifying ließ er seine Kritiker zumindest für kurze Zeit verstummen. Am Ende fährt der Deutsche allerdings mit leeren Händen nach Hause. “Es ist ein unschönes Gefühl. Ich nehme aber viel Positives mit. Das Qualifying im Regen war mega. Ich glaube auch, heute wäre es so weit gewesen mit den ersten Punkten,” sagte Mick Schumacher bei Sky.