Petra Steger ließ in einer Aussendung am Samstag kein gutes Haar am Österreichischen Olympischen Komitee. Die FPÖ-Sportsprecherin meinte, dass das ÖOC im Skandalsumpf versinken würde. Grund dafür ist eine Strafanzeige gegen dessen Generalsekretär Peter Mennel und das Präsidium wegen des Verdachts der Veruntreuung von über 400.000 Euro aus dem ÖOC-Budget.

“Die Staatsanwaltschaft wird die notwendigen Schritte setzen, um diesen schweren Anschuldigungen nachzugehen. Unabhängig davon erleben wir aber seit geraumer Zeit, wie das ÖOC von einem Skandal zum nächsten schlittert. Erst vor zwei Monaten konnten sich die Hauptversammlung nicht auf einen Vorschlag für den neuen Vorstand einigen- Das Bild, das Sport-Österreich hier abgibt, ist desaströs. Und wer tut nichts, um hier für Ordnung zu sorgen? Der grüne Sportminister Kogler,” kritisierte Steger.

Die Sportsprecherin der FPÖ weiter: “Ich erwarte mir, dass er hier für Ordnung sorgt. Immerhin ist er Mitglied des ÖOC-Vorstands. Er soll aus seinem Tiefschlaf erwachen und endlich ins Arbeiten kommen. Erfolge von Sportlern zu beklatschen, das ist zu wenig.“

Strafanzeige gegen Mennel und ÖOC-Präsidium

Am Donnerstag wurde bekannt, dass gegen Peter Mennel und das ÖOC-Präsidium eine Strafanzeige eingebracht wurde. Diese liegt der Zeitung Der Standard (Online-Ausgabe) sowie dem ORF vor. Bei Mennel besteht demnach der Verdacht auf schwere Untreue, gegen das Präsidium der Vorwurf der Beihilfe dazu. Es gilt die Unschuldsvermutung. Im Zentrum der Causa steht die vor mehr als acht Jahren gegründete Crowdfunding-Plattform “I believe in you”. Bilanzverluste der Plattform sollen mit Vereinsvermögen des ÖOC abgedeckt worden sein. So sollen die ÖOC-Mitglieder um 416.000 Euro geschädigt worden sein.

Das ÖOC hat demnach den Gesamtverlust von “I believe in you” (IBIY) in der Höhe von 624.000 Euro zur Gänze übernommen, obwohl das Komitee bis Mitte 2023 nur einer von drei Gesellschaftern neben der Schweizer IBIY-Gesellschaft und der Sporthilfe war. Deren Anteile hat das ÖOC inzwischen laut Standard um je einen Euro übernommen. Über IBIY können Sportler sowie Vereine ihre Ideen vorstellen und um Spenden bitten.

ÖOC-Generalsekretär Peter MennelAPA/EVA MANHART

Steger gab in der Aussendung weiters zu bedenken, dass bereits in einem Jahr die Olympischen Spiele in Paris über die Bühne gehen. Die Aufgabe des ÖOC ist es, die  Sportler in ihrer Vorbereitung auf dieses Großereignis zu unterstützen – stattdessen aber seien die ÖOC-Funktionäre nur mit sich selbst beschäftigt. Das sei nicht hinnehmbar, so Steger: „Der Sport in Österreich hat viele Anknüpfungspunkte zur Politik – zu viele, wie manche Beobachter meinen. Der Vorstand des ÖOC jedenfalls ist mit aktiven und ehemaligen Politikern gespickt.”

Die rot-weiß-roten Sportler hätten es sich verdient, ihre Vorbereitung auf Olympia in Ruhe gestalten zu können, so die FPÖ-Sportsprecherin, die sich als Folge der angezeigten Malversationen im ÖOC auch vorstellen kann, dass künftig ein Wirtschaftsexperte in den OÖC-Vorstand entsendet wird, der speziell ein Auge auf die wirtschaftliche Gebarung des Komitees richten soll.