
FPÖ und NEOS halten Sebastian Kurz als Bundeskanzler für untragbar
Für FPÖ-Chef Herbert Kickl ist Bundeskanzler Sebastian Kurz nun “politisch handlungsunfähig”. Von den Grünen wünscht er sich eine klare Ansage. Neos-Chefin Beate-Meinl-Reisinger meint: “Es gibt eine klare Amtsunfähigkeit.” Gleichzeitig sprach sie sich gegen Neuwahlen aus.
FPÖ-Chef Herbert Kickl und NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger finden ÖVP-Chef Sebastian Kurz nach den Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt und in der ÖVP-Zentrale als Kanzler “untragbar” bzw. “amtsunfähig”. Beide Parteien wollen mit den Grünen über das weitere Vorgehen sprechen bzw. einen Misstrauensantrag gegen Kurz im Nationalrat einbringen.
Kickl: "Im Interesse der Bevölkerung die politische Hygiene wiederherstellen"
Bezüglich der Gespräche, die nun die Grünen führen wollen, erklärte Kickl: “Wir werden uns Gesprächen, deren Ziel es ist, im Interesse der Bevölkerung die politische Hygiene in Österreich wiederherzustellen und die Schäden, die unserem Land durch ein System der strukturellen Korruption durch die ÖVP entstanden sind, zu beheben, grundsätzlich nicht verschließen.” Kurz sei nach den Hausdurchsuchungen “politisch handlungsunfähig”. Dem FPÖ-Chef ist aber nicht ganz klar, worüber die Grünen reden wollen, “wenn sie selber nicht wissen, wie die Dinge zu bewerten sind”, wünschte sich Kickl eine klare Ansage von grüner Seite.
Der Auftritt des Kanzlers in der “ZiB2” Mittwochabend sei jedenfalls “ein skurriler Beweis für fehlendes Problembewusstsein und eine Interpretation von Politik, die die Interessen der Partei über jene des Staates stellt”, gewesen, meinte Kickl.
Meinl-Reisinger: Kurz schadet mit sturer Haltung Österreichs Ansehen
Auch Meinl-Reisinger zeigte sich von Kurz’ Auftritt “erschüttert”. Dieser erkenne offenbar nicht, “wie sehr seine sture Haltung ‘Es ist ja nix passiert’ dem Ansehen dieses Landes und dem Amt schadet.” Und: “Für die Person gilt die Unschuldsvermutung, aber für das Amt die Amtsunfähigkeit. Es gibt eine klare Amtsunfähigkeit.”
Sie habe am morgigen Freitag einen Gesprächstermin mit dem Bundespräsidenten, so Meinl-Reisinger. Auch von Grünen-Chef Werner Kogler gebe es ein Gesprächsangebot, das sie gerne annehme.
Keine Neuwahlen, dafür Zusammenarbeit ohne Sebastian Kurz?
Neuwahlen erteilte die NEOS-Chefin erneut eine Absage. Es stehe ja nicht der Nationalrat im Zentrum von Korruptionsermittlungen. Strukturell brauche es jetzt “eine Zusammenarbeit von Kräften, die gewillt sind, für einen Neuanfang zu arbeiten”. “Ich habe ganz viel Fantasie, dass Österreich eine Zukunft auch ohne Sebastian Kurz haben wird.” Ob sie sich auch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ vorstellen könne, wollte sie nicht konkret beantworten. (APA/Red)
Kommentare
“Für die Person gilt die Unschuldsvermutung, aber für das Amt die Amtsunfähigkeit.”
Heißt das jetzt Kurz jetzt könnte zwar unschuldig sein, aber ‘Kurz muss jedenfalls weg!” Wie demokratisch.
Zwei Typen, deren Parteien zuletzt sehr mäßig abgeschnitten haben, beehren uns mit ihren relativ überflüssigen Wortspenden. Das ist durchaus amüsant.
Und immer wenn ich irgendwo Herbert K. sehen oder gar hören muss, wünsche ich der wunderbaren neue Partei MFG weiterhin viel Erfolg. 🙂
Medizinisch bildhaft gesprochen:
Da hilft nur eine Resektion, damit das Organ sich erholen kann und wieder voll funktionstüchtig wird.
Wenn ihr Kurz weiter haben wollt, warum lehnt ihr eine Neuwahl ab. Ihr wisst genau,dass er sicher wieder gewinnt
Alle Parteien wissen, dass der Bevölkerung diese Ermittlungen aufgrund anonymer Hinweise langsam auf die Nerven gehen, die dann irgendwann wenn sich die mediale Aufregung gelegt hat in einer Einstellung des Verfahrens enden, weil nichts gefunden wurde…und sie wissen auch alle, dass sie verlieren würden gegen einen Kurz, der von Medienprofis als Märtyrer aufgebaut werden würde und wieder mit wehenden Fahnen gewinnen würde.
Rot unter Pamela wäre weg…die Neos müssten zittern um den Einzug….die Grünen würden von ihren Wählern für ihre Politik abgestraft – und Kickl könnte seinen persönlichen Rachefeldzug gegen Kurz weiterführen….nur für uns Österreicher wäre es eine weitere teure sinnlose Wahl
Die Neos haben ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis.