Seit Tagen wird Frankreich von einer beispiellosen Welle der Gewalt erschüttert. Sogar die französische Polizei spricht mittlerweile offen vom “Krieg.” Das Land steht in Flammen. 45.000 Polizisten im ganzen Land versuchten, die Lage mit Panzern und Hubschraubern wieder unter Kontrolle zu bringen. Auslöser der Krawalle: Beamte haben zuvor einen flüchtenden Nordafrikaner erschossen.

Seitdem liegt das Land in Schutt und Asche. Die Bürger nehmen zum Teil das Heft nun selbst in die Hand. Dazu zählen auch Fußball-Hooligans, die nun gegen die randalierenden Migranten in die Schlacht ziehen. Videos auf Twitter zeigen, wie Hoolligans ihre eigenen Viertel schützen.

In der Zwischenzeit konnten hunderte Randalierer verhaftet werden. Als Reaktion darauf hat Frankreichs Präsident Emanuel Macron am Sonntagabend Regierungsmitglieder zu einer Krisensitzung im Elysée-Palast versammelt.

Auch bei der Tour de France wachsen nun die Sicherheitssorgen. Die Unruhen in Frankreich könnten spätestens bei der am Freitag in Bordeaux endenden siebenten Etappe auch das wichtigste Sportereignis der Grande Nation betreffen. “Wir verfolgen die Entwicklung genau und sind in ständigem Austausch mit dem Innenministerium”, sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme.

Die Tour-Organisation ASO will die Sicherheitsvorkehrungen während der Etappen erhöhen. Zudem sei man beunruhigt, dass Klimaaktivisten das Rennen für schlagzeilenträchtigen Aktionen nutzen könnten. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Straßenblockaden. Meistens konnten diese jedoch entfernt werden, bevor das Peloton die jeweiligen Stellen erreichte.

Zwischen den Fahrern ist die aktuelle Lage in Frankreich jedoch kein großes Thema.  Die Profis bekommen die Nachrichten zwar mit, sind aber ansonsten im Tour-Tunnel. Lediglich unter französischen Profis ist die Lage in der Heimat präsenter. “Wir sind im Baskenland und fahren Rennen. Doch nur, weil man ein Radsportler ist, ist man nicht auch ein Bürger. Wir sind in einer problematischen Situation”, sagte Guillaume Martin. Aus der Sicht der Teams liegt dieses Thema generell bei der ASO. Sie sei in der Verantwortung, einen reibungslosen Ablauf der Tour zu gewährleisten.