Die während des ersten Corona-Lockdowns bei der Familiengründung verunsicherten Menschen in Frankreich haben Hochzeiten und das Kinderkriegen offenbar nachgeholt. Wie aus der am Dienstag vorgestellten Bevölkerungsstatistik hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr 42 Prozent mehr Eheschließungen in Frankreich als 2020.

Menschen, die ihre Hochzeitspläne 2020 wegen des Lockdowns aufgeschoben hatten, hätten diese nun nachgeholt. Auch gerade junge Menschen, die sich wegen der angespannten Corona-Lage unschlüssig waren, hätten sich nun das Jawort gegeben, teilte die Statistikbehörde mit.

Französische Paare schoben Kinderwunsch im Lockdown auf

Neun Monate nach dem ersten Lockdown, brachen die Geburtenzahlen zunächst ein. Zwischen Mitte Dezember 2020 und Mitte Februar 2021 wurden zehn Prozent weniger Babys geboren, als im Vorjahreszeitraum, ergab die Statistik. Die wirtschaftliche Unsicherheit und möglicherweise auch die Sorge vor Komplikationen während der Schwangerschaft hätten Paare davon abgehalten, einen Kinderwunsch zu verwirklichen. Ab März und insbesondere im Sommer seien die Geburtenzahlen dann aber in die Höhe geschnellt, so dass es unter dem Strich im vergangenen Jahr sogar geringfügig mehr Geburten gab als 2020.

Großteil des Bevölkerungsanstiegs in Frankreich durch Migranten bedingt

Die Einwohnerzahl in Frankreich stieg laut der Statistik um 172.000 auf 67,2 Millionen an. Zu etwa zwei Dritteln habe zu dem Wachstum der Zuzug von Migranten beigetragen, der im französischen Präsidentschaftswahlkampf derzeit vielfach thematisiert wird.