Australien startete gut in die erste Halbzeit. Der WM-Gastgeber war die klar spielbestimmende Mannschaft. Allerdings verabsäumte man es, die gut organisierte Abwehrreihe der Irinnen zu durchbrechen. Dies änderte sich rasch nach Wiederbeginn. Hayley Raso wurde im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwertete Kapitänin Catley humorlos (52.). Die Schlussoffensive Irlands brachte am Ende nichts mehr ein. Damit durften die über 75.000 Zuschauer im Stadion den Erfolg Australiens bejubeln. Verzichten musste Nationaltrainer Tony Gustavsson auf Starspielerin Sam Kerr, die wegen einer Wadenverletzung vorerst verletzt ausfällt.

Norwegen nach Niederlage gegen Neuseeland unter Druck

Im Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen konnten sich völlig überraschend die Neuseeländerinnen durchsetzen. Der Außenseiter bezwang Norwegen knapp mit 1:0.  Den entscheidenden Treffer im Eden Park vor 42.137 Zuschauern erzielte Hannah Wilkinson (48.) kamen die favorisierten Norwegerinnen erst in der Schlussphase auf Hochtouren. Die Skandinavierinnen hatten in der 81. Minute durch einen Lattenschuss von Tuva Hansen noch die Chance auf den Ausgleich.

In der letzten Minute der regulären Spielzeit vergab Ria Percival für die Gastgeberinnen einen Elfmeter und die Chance auf einen höheren Sieg. Für Neuseeland ist es ein historischer Sieg, es war im 16. WM-Spiel der erste Erfolg überhaupt. “Ich bin sehr, sehr stolz”, sagte die neuseeländische Verteidigerin Ali Riley. “Wir haben so lange dafür gekämpft.”

Norwegen, das vor vier Jahren im Viertelfinale an England scheiterte, steht nach dem Fehlstart bereits unter Druck. Das Team trifft im zweiten Gruppenspiel auf die Schweiz, die am Freitag mit dem Duell gegen die Philippinen ins Turnier startet. “Das ist nicht das, was wir erwartet hatten”, sagte Norwegens Kapitänin Maren Mjelde. “Wir sind die letzten 25 Minuten aufgewacht, aber es war zu spät.”

Ankick von Amoklauf überschattet

Vor dem Ankick beider Partien wurde wegen der Schießerei mit mehreren Toten in Auckland eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer abgehalten. Ein Bewaffneter hatte auf einer Baustelle das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen getötet. Der Vorfall ereignete sich im Geschäftszentrum der Stadt unweit der Fan-Basis.

Neuseelands Sportminister Grant Robertson traf sich danach mit FIFA-Präsident Gianni Infantino und Generalsekretärin Fatma Samoura, um über Sicherheitsmaßnahmen zu sprechen. Zuvor hatte Infantino mit Premierminister Chris Hipkins telefoniert. Der Vorfall habe nichts mit der WM zu tun, erklärte Robertson laut FIFA-Mitteilung. Die WM wird erstmals mit 32 Teams abgehalten, das Finale wird am 20. August in Sydney ausgetragen.