Endlich sommerliche Temperaturen – es scheint fast so, als hätte uns das Jahr 2021 ewig auf warmes Badewetter warten lassen! Am Feiertag war uns dann doch noch Kaiserwetter vergönnt, und jetzt, wo der Sommer endlich da ist, strömten Wasserratten in ganz Österreich in die Freibäder des Landes. Doch da, wo sich viele Entspannung und Erfrischung im kühlen Nass erwarteten, kam es zu Fronleichnam zu erhitzten Gemütern und zornigen Gesichtern: Denn in Zeiten der Pandemie ist offensichtlich nicht jeder Badegast gleich im Auge der Freibäder. Wer geimpft oder genesen ist, genießt hier Privilegien, die Getesteten verwehrt werden.

Wie das sein kann? Nun, mancherorts wurde die von der Regierung groß proklamierte “3G-Regel” – also jene, dass das Eintrittsticket ins “normale Leben” entweder der Nachweis einer Impfung, Genesung oder aktuellen negativen Testung gegen das Coronavirus ist – eigenmächtig in eine “2G-Regel” zurückgestutzt. Das berichtete Servus TV am Freitagabend über zwei Bäder am beliebten Attersee in Oberösterreich. Und während eines der beiden Freibäder nach einem veritablen Shitstorm der Gäste, die sich mehr als ungerecht behandelt fühlen, schon nach 24 Stunden zurückruderte, hält das andere nach wie vor an der Regelung fest: Geimpfte und Genesene dürfen hier von einer Tages bis zur Saisonkarte alles kaufen, wer “nur” getestet ist, der darf nur ein Tagesticket erwerben.

Der Grund für die 2-G-Baderegel? Laut dem Bürgermeister von Weyregg am Attersee, wo man die Regelung nach einem Tag wieder aufhob, war das schlichtweg eine “Erleichterung” der Arbeit für das Personal im Freibad – so müsse “weniger kontrolliert” werden, und die Abwicklung an der Kassa würde schneller vonstatten gehen. Dieses Argument ließen die Badegäste offensichtlich nicht gelten – und der Bürgermeister und das Bad entschuldigten sich schon am Freitag für diesen “Fehler”. Im Strandbad Seewalchen bleibt die “2-G-Regel” jedoch weiterhin aufrecht.