Nachdem der sonst so grün-affine „Standard“ schwere Vorwürfe gegen die EU-Spitzenkandidaten Lena Schilling (23) veröffentlicht hatte, stellte sich die grüne Parteispitze geschlossen hinter ihre junge Kollegin. Vizekanzler Werner Kogler bezeichnete die Vorwürfe Mittwochfrüh in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz als Schmutzkübel-Kampagne und „anonymes Gefurze“.

So anonym ist das „Gefurze“ um Lena Schilling jetzt allerdings nicht mehr. Nur wenige Stunden nach der „Alles ist gut“-Pressekonferenz, meldete sich eine der Hauptbetroffenen, eine frühere Freundin Lena Schillings, via X (vormals Twitter) zu Wort:  Öko-Aktivisten und Buchautorin Veronika Bohrn Mena (37). “Nachdem nun auch schon mein Name zigfach genannt wurde: ja in der Unterlassungserklärung geht es auch um mich”, schreibt Bohrn-Mena auf “X”. Sie habe nicht gewollt, dass diese Erklärung öffentlich wird und habe sie dem “Standard”-Journalisten Fabian Schmid “erst gegeben, nachdem ich unzählige Male darauf angesprochen wurde und schon alles bekannt war”.

Und weiter: “Ich habe lediglich vertraulich mit zwei Journalisten über Lenas Lügen gesprochen”, schreibt Veronika Bohrn Mena. “Warum Lena diese furchtbaren Vorwürfe frei erfunden hat, weiß sie selbst. Ich weiß es auch und es hatte nichts mit Sorge um mich oder meine Familie zu tun.”

Laut „Standard“ hat EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling sich in einer am 12. April 2024 vor Gericht abgegebenen Unterlassungserklärung verpflichtet, künftig nicht mehr zu verbreiten, dass eine ehemalige Freundin von deren Ehemann verprügelt wurde und dadurch eine Fehlgeburt erlitten habe. Behauptet sie das noch einmal, müsse sie dem Paar 20.000 Euro zahlen – also an Veronika und Sebastian Bohrn Mena.

Moralisch fragwürdig hält Veronika Bohrn Mena aber offenbar auch das Verhalten der grünen Parteispitze. “Schon seit Wochen haben alle darüber gesprochen, auch ich wurde zigfach damit konfrontiert und natürlich wussten die Entscheidungsträgerinnen der Grünen Bescheid. Aber es war/ist ihnen egal – und das ist wie ich finde das Schlimmste an dieser Geschichte.”