Nach einem für die Zuseher recht ergebnislosen Interview-Geplänkel über Wahltermine und Teuerungs-Wahnsinn nutzte der Bundeskanzler den Auftritt bei ZiB2-Mitarbeiter Armin Wolf für einen Großangriff auf Herbert Kickl: “Kickl hat in seiner Zeit als Innenminister 7000 Afghanen in Österreich Asyl gewährt. Das ist eine doppelt so hohe Zahl wie jetzt bei Innenminister Karner.”

Und Karl Nehammer (51) legt dann nach: “Herbert Kickl ist ein Sicherheitsrisiko, mit ihm ist kein Staat zu machen.” Der ÖVP-Chef argumentiert dann, der FPÖ-Bundesparteiobmann würde ja auch den “wichtigen Raketenschutzschirm für Österreich” ablehnen. Außerdem würde Kickl der “Bevölkerung die Unwahrheit sagen, er täuscht die Menschen”. Der FPÖ-Chef sei auch “schwach in der Umsetzung, er kann es nicht”, meinte der Kanzler.

Karl Nehammer (51) bei Armin Wolf in der ZiB2.

Nehammer bleibt dabei: Keine Entschuldigung für die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung

Mit ihm als ÖVP-Chef werde die Volkspartei jedenfalls “sicher keine” Koalition mit einer FPÖ unter Herbert Kickl eingehen, stellte Nehammer auf Nachfrage von Armin Wolf fest.

Vor den Fragen zur FPÖ hat der ZiB2-Moderator auch das Thema Corona und die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen im Interview mit Karl Nehammer angesprochen. Warum sich der Kanzler eigentlich nicht für die gemachten Fehler der Bundesregierung – auch für die beabsichtigte Einführung der Impfpflicht – entschuldigt hat, wollte Wolf etwa wissen. Nehammer blieb bei seiner bisher kommunizierten Linie: Es ging darum, Menschenleben zu retten – und dafür wolle er sich nicht entschuldigen.

Allerdings: “Die Impfpflicht war ein Fehler, weil wir sie den Menschen gar nicht mehr ausreichend erklären konnten”, meinte der Kanzler. Aber auch da sei es darum gegangen, Menschenleben zu retten – und damals sei noch nicht absehbar gewesen, welche Folgen die Omikron-Variante des Coronavirus haben werde. Erste Einschätzungen waren davon ausgegangen, dass die Corona-Variante Omikron das Land in den Komplett-Lockdown zu stürzen drohte.