Frühling, wo bist du nur – und wann kommst du endlich, um zu bleiben?”: Diese Frage beschäftigt nicht nur die Sonnenanbeter unter den Österreicherinnen und Österreicher, sondern vor allem auch die heimischen Obstbauern. Doch wenn er dann endlich kommt, ist es für die heimische Obsternte leider schon zu spät: In den vergangenen zwei Wochen haben in den heimischen Obstbaugebieten die frostigen Temperaturen von bis zu minus 8 °C vielerorts schon zu schweren Schäden geführt.

35 Millionen Euro Schäden

“Die Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung zeigen allein in der Steiermark einen Gesamtschaden von 23 Millionen Euro im Obstbau. Ein vergleichbares Szenario hatten wir bereits im letzten Jahr. Aufatmen in punkto Frost können aktuell die Winzer, da ‘die Knospen noch geschlafen haben’. Das Positive am jetzigen Wetter ist aber der Niederschlag, da Regen für Wintergetreide und Grünland dringend notwendig ist“, beschreibt Josef Kurz, Landesleiter der Österreichischen Hagelversicherung in der Steiermark,  die Situation bei einem Lokalaugenschein.

Das enorme Schadensausmaß zeige, dass ein umfassendes Risikomanagement hier wichtiger denn je sei, um sich vor den Wetterextremen zu schützen. Unter großem Mehraufwand versuchen die heimischen Bauern und Bäuerinnen gerade, von der heurigen Ernte noch zu retten, was zu retten ist.

Obstversorgung trotz akuter Erschwernisse sichergestellt

Ein weiteres akutes Problem ist, dass die Kälte auch den Bienen zu schaffen macht, was wiederum die Bestäubung der vorhandenen Blüten gefährdet. Bevor aufgeatmet werden kann, dauert es aber noch ein wenig: Erfahrungsgemäß besteht die Gefahr für einen Frühjahrsfrost noch bis zu den Eisheiligen Mitte Mai.

Dennoch überwiegt bei den heimischen Bauern und Bäuerinnen der der Optimismus: “Die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Obstsorten ist nach heutigem Stand zum überwiegenden Teil sichergestellt”, versprechen sie.

Diese Apfelblüten haben gelittenÖHV
Auch die Marillen sind schwer von den frostigen Temperaturen gezeichnetÖHV
Lokalaugenschein in der Steiermark mit (v.l.n.r.) Manfred Kohlfürst, Josef Kurz, Franz Titschenbacher, Familie Julia und Franz RosenbergerÖHV