Sam Bankman-Fried (31), Gründer der mittlerweile insolvent gegangenen Kryptowährungsbörse FTX, hat laut US-Bundesanwaltschaft Wahlkampfspenden mit gestohlenen Kundengeldern finanziert. Er soll zehn Millionen Dollar von Kunden abgezweigt und damit Kandidaten der US-Zwischenwahlen 2022 unterstützt haben. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen lehnte ein Sprecher von Bankman-Fried ab.

Der FTX-Gründer umging auch Spendengrenzen

Bankman-Fried wird des Weiteren vorgeworfen, zwei FTX-Führungskräfte angewiesen zu haben, die Herkunft der Gelder zu verschleiern. Zudem sollten sie die Spendengrenzen umgehen, indem sie sowohl den Republikanern als auch den Demokraten Spenden zukommen ließen. “Diesen Einfluss nutzte er, um im Kongress und bei den Aufsichtsbehörden Lobbyarbeit zu betreiben und damit Gesetze und Vorschriften zu unterstützen, die es FTX erleichtern, weiterhin Kundeneinlagen anzunehmen und zu wachsen”, heißt es in der Anklageschrift.

Adieu Hausarrest: Vorzeitige Haft für Bankman-Fried angeordnet

Nach ersten Anzeichen von Unregelmäßigkeiten und dem gescheiterten Rettungsversuch durch Binance ging FTX letzten November insolvent. Daraufhin soll Bankman-Fried heimlich zehn Milliarden Dollar an FTX-Kundengeldern zu Alameda überführt haben. Während die US-Behörden ihm “Betrug epischen Ausmaßes” und Geldwäsche vorwerfen, legt der FTX-Gründer kein Geständnis ab. Außerdem entschied ein Richter, den Hausarrest des Angeklagten zu beenden und ihn ins Gefängnis zu schicken, da er versucht haben soll, Zeugen zu beeinflussen. Für die Genehmigung des Hausarrests zahlte Bankman-Friedman ursprünglich 250 Millionen Dollar Kaution.