Sollten die zweitplatzierten Grün-Weißen am Mittwoch nicht beim neun Punkte voranliegenden Titelverteidiger Red Bull Salzburg gewinnen, wären die “Bullen” vorzeitig und zum achten Mal in Folge Meister. Immerhin ist Rapids zweiter Platz weiterhin komfortabel abgesichert – der Vorsprung auf Sturm Graz und den LASK beträgt jeweils sechs Zähler. Endrang zwei berechtigt zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation, der Dritte tritt im Europa-League-Play-off an.

Von Champions-League-Niveau war Rapid gegen den WAC weit entfernt. Zwar erarbeiteten sich die Hausherren von Beginn an eine klare Feldüberlegenheit, zwingende Chancen blieben jedoch aus. Ercan Kara schoss weit über das Tor (7.), ein Versuch von Ritzmaier, der wohl im Tor gelandet wäre, wurde von Michael Novak abgeblockt (17.). Auch Dejan Ljubicic hatte sein Visier schlecht eingestellt (34.).

Der WAC verzeichnete vor dem Seitenwechsel nur eine nennenswerte Offensivaktion – in der 13. Minute flog ein Volley von Christopher Wernitznig deutlich über die Latte. Rapid ging schließlich mit einer kuriosen Situation in Führung. Ritzmaier foulte Matthäus Taferner, den dafür verhängten Freistoß führte Dejan Joveljic schnell aus und traf dabei den noch am Boden sitzenden Taferner an den Arm.

Ärger über Elfer-Entscheidung

Daraufhin pfiff Schiedsrichter Christopher Jäger Freistoß für Rapid, den Ex-WAC-Profi Ritzmaier aus gut 20 Metern verwandelte (57.). Wenig später stand Jäger neuerlich im Mittelpunkt: Der Referee gab nach einem Zweikampf zwischen Wernitznig und Mateo Barac Strafstoß, obwohl TV-Wiederholungen relativ klar darauf hindeuteten, dass der WAC-Akteur den Regelverstoß begangen hatte. Rapids Proteste verhallten ungehört, Liendl stellte vom Punkt auf 1:1 (68.).

Barac ärgerte die Elfmeter-Entscheidungen offenbar derart massiv, dass ihm in der 77. Minute die Sicherungen durchbrannten. Der Kroate trat auf die Schulter des am Boden liegenden Dario Vizinger und sah dafür die Rote Karte.

Im Finish entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Rapid schien dem Sieg in Unterzahl sogar näher, allerdings sprang ein Volley von Christoph Knasmüllner von der Latten-Unterkante wieder zurück ins Feld (84.). Das Goldtor gelang dem WAC – Dieng war nach Fehlpass von Knasmüllner und Querpass von Vizinger aus kurzer Distanz zur Stelle (91.). Damit verpasste Rapid den vierten Sieg im vierten Saisonduell mit dem WAC. (APA/red)