Der WAC hat den Lauf der Wiener Austria gebremst und ist nach drei sieglosen Spielen aus seinem eigenen Minitief getaucht. Tai Baribo machte beim 1:0-Heimsieg der Kärntner am Samstag in der 10. Runde der Fußball-Bundesliga den Unterschied. Der WAC schob sich auf Rang fünf vor, die siebentplatzierte Austria ging nach sechs ungeschlagenen Spielen (zwei Siege, vier Remis) wieder einmal als Verlierer vom Platz.

Johannes Handl (FK Austria Wien, r.) versucht es mit dem Kopf. Patrick Pentz (FK Austria Wien, l.) versucht das zu verhindern. APA/EXPA/JOHANN GRODER

Nach einer munteren Startphase mit Chancen auf beiden Seiten – Marco Djuricin verzog nach einem Blackout von Luka Lochoshvili (3.) wie auf der Gegenseite Baribo (7.) – war Neutralisation angesagt. Der WAC hatte vermehrt den Ball, die Austria hielt mit Zweikampfstärke dagegen. Torraumszenen waren rar, auch nach der Halbstundenfrist stand der erste Schuss auf eines der Tore weiter aus.

Bengalos auf der Fan Tribüne des FK Austria WienAPA/EXPA/JOHANN GRODER

Das konnte Manfred Schmid immerhin als Etappenerfolg verbuchen. Der Austria-Trainer hatte nach dem 4:3 gegen Hartberg danach getrachtet, in Wolfsberg defensiv weniger zuzulassen. Und baute die defensive Fünferkette auf eine vierköpfige um. Christian Schoissengeyr war der Leidtragende der Personalreduktion, Aleksandar Jukic durfte als zusätzliche Offensivoption hinter der Doppelspitze Marco Djuricin und Murharem Huskovic auflaufen. Die Folge war die jüngste Austria-Startelf der Saison.

Eliel Peretz (WAC, l.) gegen Johannes Handl (FK Austria Wien)APA/EXPA/JOHANN GRODER

Auch der WAC spielte mit neuer Hintermannschaft, Adis Jasic gab sein Startelfdebüt – als Rechtsverteidiger. Der 18-Jährige trat nach dem ersten WAC-Warnschuss durch Eliel Peretz (36.) als Versender einer Maßflanke für Baribo in Erscheinung. Der Adressat bewies das richtige Timing, spitzelte den Ball noch vor Lukas Mühl mit dem ersten Kontakt am Fünfer ins Tor (43.). Der Sommerneuzugang aus Israel schrieb sein fünftes Saisontor an.

Zuvor hatte Djuricin über sich selbst den Kopf geschüttelt – nach einem für seinen Arbeitstag sinnbildlichen Edelroller aus gut zehn Metern neben das Tor. Huskuvic hatte eine Flanke von Markus Suttner auf ihn zurückgelegt (43.). Was folgte, war ein ambitionierter, aber brotloser Gastauftritt der Veilchen. Die Austria war in Hälfte zwei das aktivere Team, weil aber Djuricin (51./Kopfball) und Fischer (57./weit drüber) ihr Visier nicht richtig eingestellt hatten, musste Kofler auch nach einer Stunde keinen Ball halten.

DerWAC feiert den 1:0 Erfolg über FK Austria WienAPA/EXPA/JOHANN GRODER

Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass seine Vorderleute offensiv praktisch nicht mehr in Erscheinung traten. Routinier Michael Liendl ging nach 64 Minuten vom Feld, kurz darauf musste Dominik Baumgartner angeschlagen raus, nachdem er unglücklich umgeknöchelt war. Die Austria suchte im Finish mit Alexander Grünwald und Noah Ohio nach mehr Durchschlagskraft, fand sie aber nicht. Die beste Chance auf den Ausgleich vergab Djuricin, der nach einem Patzer in der WAC-Hintermannschaft im Fünfmeterraum ein Luftloch schlug (86.). Der WAC holte vor 2.795 Zuschauern den erst zweiten Heimsieg der Saison. (APA/Red)