Der Wolfsberger AC und die WSG Tirol müssen weiter auf ihren ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga warten. Beide Teams trennten sich am Samstag in der vierten Runde in der Lavanttalarena vor 2250 Zuschauern 2:2 (1:1). Die Tiroler, die bereits ihr viertes Unentschieden verzeichneten, gaben zweimal eine Führung aus der Hand. Die Tore von Fabian Koch (5.) und Tobias Anselm (60.) wurden durch einen Doppelpack des neuen WAC-Stürmers Tai Baribo (32./66.) egalisiert.

In der Tabelle gab der WAC mit zwei Zählern die “Rote Laterne” vorübergehend an die Wiener Austria ab, die erst am Sonntag gegen Klagenfurt spielt. Die WSG ist vorläufig Achter.

(V.l.) Tai Baribo (WAC) gegen Raffael Behounek (WSG Tirol)APA/GERT EGGENBEGERGER

Mario Leitgeb feierte nach dem Ende seiner Rotsperre sein Saison-Debüt für den WAC, für ihn musste Kai Stratznig auf die Bank. In der Innenverteidigung gab Trainer Robin Dutt Ex-WSG-Spieler David Gugganig den Vorzug auf Kosten von Luka Lochoshvili. Thomas Silberberger ließ hingegen seine Startelf im Vergleich zur LASK-Partie unverändert. Beide Teams strebten ihren ersten Saisonerfolg an und suchten daher folgerichtig ihr Heil in der Offensive.

Bereits nach fünf Minuten fiel das erste Tor

So dauerte es keine fünf Minuten, bis es 1:0 stand, und zwar für die Gäste. Thomas Sabitzer schickte Zan Rogelj mit einem Diagonalpass auf die Reise. Der 21-jährige Slowene passte zurück auf Koch, der freistehend vom rechten Strafraum-Eck abzog und den Ball unter freundlicher Mithilfe von WAC-Goalie Manuel Kuttin im kurzen Eck versenkte. Es war das 14. Bundesligator für den Defensiv-Routinier. Der Kärntner Torhüter Kuttin, der dabei schmerzhaft mit der Torstange kollidierte, sah nicht gut aus bei diesem Treffer.

Der Schock beim WAC währte nur kurz. Bei einem schnellen Gegenstoß bediente Michael Liendl seinen Stürmer Baribo, der links frei vor Benjamin Ozegovic auftauchte und am Tiroler Keeper scheiterte (9.). Der Abpraller landete wieder beim Israeli, seinen Nachschuss fälschte Ozegovic ab und wurde dann von Maxime Awoudja auf der Linie geklärt – allerdings mit der Hand. Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca entschied auf Eckball, diese Entscheidung hatte auch nach der VAR-Überprüfung Bestand. Unverständlich, da die Zeitlupe ein klares Handspiel von Awoudja zeigte.

Tai Barobo (WAC) schiesst das 2:2 gegen Tormann Benjamin Ozegovic (WSG Tirol)APA/GERT EGGENBEGERGER

In der Folge übernahm der WAC das Kommando, lief allerdings immer wieder in Konter. Giacomo Vrioni (21.) und Tobias Anselm (27.) ließen das 2:0 liegen. In der Folge erhöhte der WAC den Druck und verpasste den Ausgleich gleich dreimal nach Standards jeweils durch Kopfbälle von Gugganig (29./30.), der an Ozegovic scheiterte, sowie durch Leitgeb (30.), dessen Kopfball Anselm auf der Linie klärte. Folgerichtig fiel dann das 1:1. Baribo tankte sich mit Ballglück durch die WSG-Verteidigung und erzielte sein erstes Tor für den WAC (32.). Bis zur Pause blieben die Kärntner am Drücker, verpassten aber erneut durch Baribo die Führung, der an Ozegovic scheiterte (39.).

Zur Pause nahm WSG-Coach Thomas Silberberger den überforderten und bereits verwarnten Thanos Petsos aus dem Spiel und brachte für ihn Valentino Müller. Das zeigte Wirkung, die Tiroler Defensive agierte nun wesentlich geordneter und Müller setzte auch Akzente nach vorne in Form eines Warnschusses (53.), der knapp am WAC-Tor vorbeistrich. In der 60. Minute machte es Anselm besser, der nach einem langen Ball von Koch an Kuttin vorbeiging und ins leere Tor einschob.

WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger (l.) und WAC-Trainer Robin DuttAPA/GERT EGGENBEGERGER

Ausgleich in der 66. Minute

Die Wolfsberger standen mit dem Rücken zur Wand und reagierten umgehend. Dutt brachte Eliel Peretz für Christopher Wernitznig und das machte sich sofort bezahlt. Eine israelische Koproduktion führte zum Ausgleich: Peretz bediente Baribo mit einem feinen Pass, Barico bezwang Ozegovic ein zweites Mal (66.). Im Anschluss verflachte das Spiel ein wenig, nicht zuletzt auch durch viele Wechsel. Die Gäste kamen kaum mehr in Bedrängnis. In der Nachspielzeit vergab zunächst der eingewechselte Wallner per Kopf und Schulter den Matchball (92.), auf der anderen Seite verpasste Peretz den “Lucky Punch” (94.). (APA/Red)