
Gagen-Affäre in der Grazer FPÖ: Flossen weit mehr als 50.000 Euro?
Am Sonntag gab es bei der Grazer FPÖ einen echten Paukenschlag. Nach einer Gagen-Affäre sind der Grazer Vizebürgermeister Mario Eustaccio und Klubobmann Armin Sippel zurükgetreten. Es besteht nun der Verdacht, dass weit mehr als 50.000 Euro an Gagen geflossen sind.
Am Sonntag zogen der Grazer Vizebürgermeister Mario Eustaccio und Klubobmann Armin Sippel die Konsequenzen. Bereits Anfang Oktober tauchten erste mediale Berichte auf, wonach mit Klubförderungen Gagen bezahlt worden sind – wohlgemerkt mit dem Geld des Steuerzahlers. Darunter fielen auch jene Gagen von Sippel, der der beim FPÖ-nahen “steirischen Verlagsverein” von 2012 bis 2020 angestellt war. Doch es kamen immer mehr Details ans Tageslicht. Diese rückten Eustacchio in ein schiefes Licht. Alleine 2019 sollen für den Vizebürgermeister 50.000 Euro an Gagen geflosssen sein. Sippel kassierte laut der Kleine Zeitung 16.000 Euro.
Laut FPÖ-internen Buchungsvermerken sollen allerdings noch mehr an Summen geflossen sein. FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek war das zu viel und engagierte daraufhin vier Rechnungsprüfer. Im Raum steht der Verdacht, dass üppige Zuweisungen für “politische Arbeit und Repräsentationszwecke” an Eustacchio und Sippel überwiesen wurden.
Geld floss über Burschenschaften
Doch das ist noch lange nicht alles. Zwischen 2014 und 2019 sollen mit dem Steuergeld der Grazer mehrfach 5000 Euro an Burschenschaften von Eustacchio und Sippel geflossen sein. Mit diesem Geld haben die Burschenschaften auch ihre Häuser aufgemöbelt. In diversen Chatverläufen, die der “Kleinen Zeitung” vorliegen prahlt Sippel damit, dass es ihm trotz Sparkurs gelungen ist, 4000 Euro “an Förderungen herauszuholen.”
Darüber hinaus sind insgesamt 12.500 Euro an Sippel für die Aktion “Fit for life” zugewiesen worden. Davon sollten 7000 Euro an den Ring Freiheitlicher Studenten gehen. Allerdings hat der RFS kein Geld erhalten. Nun herrscht Rätselraten, um welche Aktion es genau gehen soll. Gerüchten zufolge soll es sich dabei eigentlich um die Aktion “Uni for life” gehen. Sippel hat an der Universität Graz den Masterlehrgang „Parlamentarismus und Landespolitik“ für 10.980 Euro absolviert. Für seine Masterarbeit soll Sippel 3000 Euro aus dem Steuertopf erhalten haben.
Jedenfalls zogen Eustacchio und Sippel am Sonntag die Konsequenzen und legten ihre Mandate zurück. Sie wollen mit diesem Schritt “Schaden von der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft abwenden”. Eustacchio wird formell bis zur Angelobung der neuen Stadtregierung noch Vizebürgermeister bleiben. Die konstituierende Sitzung ist für den 17. November vorgesehen.
Kommentare
Es ist egal, wer wieviel an Steuergelder versenkt hat, um jeder Euro ist schade. Solange es für die Übertäter keine Schadensgutmachung gibt, solange derartige Geldvernichtungen ohne Kontrolle passieren können, solange wird es keine saubere Politik geben.
dass die Rechtsextremen in Österreich korrupt sind , weiss eh jeder. Eustaccio ist ein besonders übler Zeitgenosse
Die Roten erfinden einfach ein “Büro für Daseinsvorsorge” und lassen ihren Günstlingen hohe Summen als “Gehälter” getarnt zukommen.
“wohlgemerkt mit dem Geld des Steuerzahlers.” Das ist deren Parteigeld. Die können das intern verteilen wie sie wollen. Das Problem ist ganz ein anderes, nämlich das etablierte Parteien überhaupt so fett aus dem Steuergeldtopf finanziert werden. Das verschafft ihnen einen immensen Vorteil gegenüber den Nichtetablierten.
Hat sich Herr Kickl zu diesem Fall schon geäussert?
Wegen 50.000 Euro (blau) ein Aufstand, wegen 2 Mille (grün) Stillschweigen!
Ein Schelm wer….
@Tom: Von den Milliarden von den Roten versenkt schweigt man auch elegant ;o)
Milliarden waren es nur bei der Hypo-Alpe-Adria. (Etwa 6 Milliarden für nix) Beim KH Nord hat man immerhin eines der modernsten Spitäler Europas gebaut. Baukostenüberschreitung etwa 1/2 Milliarde.