Die Fakten sind klar zu sehen, der eXXpress warnt bereits seit Wochen vor genau dieser Situation: Die Gas-Lieferungen aus Russland nehmen deutlich ab, es fließt viel zu wenig Gas nach Österreich, um die Vorratstanks für den Winterverbrauch ausreichend aufzufüllen.

Und jetzt wird der russische Energiekonzern Gazprom auch noch für zehn Tage ab 11. Juli die noch einzige wirklich gut funktionierende Pipeline-Verbindung aus Russland in den Westen sperren: Zwar bekommt Österreich bisher sein Erdgas über die Sojus- und Druschba-Leitungen durch die Ukraine, aber auch bei diesen Leitungen kam es immer wieder zu Komplettausfällen.

Die Pipelines von Russland in den Westen.

"Es fließt noch Gas"

Trotz dieser hochbrisanten Situation bei Österreichs Energieversorgung will die Bundesregierung heute noch nicht die Alarmstufe im Gas-Notfallplan ausrufen: “Wir müssen Alarmismus vermeiden. Außerdem fließt aktuell wieder Gas in die Vorratstanks”, hörte der eXXpress dazu nun aus der Bundesregierung.

Allerdings ist auch die Regierung alles andere als gelassen: “Jederzeit kann ein Anschlag auf eine der Pipelines in der Ukraine verübt werden. Oder es gibt einen Raketentreffer. Dann ist für uns sofort wieder alles anders. Und wir hätten dann wirklich ein großes Problem.”

Ermahnt die Industrie nun zum Gas-Sparen: Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne)

Noch keine Einschränkungen für alle privaten Haushalte

Ohne Ausrufung der Gas-Alarmstufe wird die grüne Energie-Ministerin heute lediglich an die Industrie appellieren, sämtliche Anlagen von Gas auf andere Energieträger umzurüsten. Für private Haushalte kommen (noch) keine Einschränkungen. Und: Die Unternehmen sollen nun beim Gasverbrauch sparen.

In Deutschland – der eXXpress berichtete – wird bereits über Dusch- und konkrete Heiz-Regeln zum Gas-Sparen nachgedacht.

Wie sehr der Tipp von Ministerin Leonore Gewessler, stets einen Deckel auf den Kochtopf zu geben, bei der Reduktion des nationalen Energieverbrauchs hilft, wurde bisher noch nicht wissenschaftlich evaluiert.