Die europäischen Erdgaspreise stiegen am Freitag sprunghaft nach oben, als Arbeiter an zwei wichtigen Anlagen der Chevron Corp. in Australien mit Teilstreiks begannen. Die Gespräche mit der Gewerkschaft waren bei den Anlagen Flüssiggas (LNG) zuvor gescheitert.

Die niederländischen Benchmark-Futures stiegen um bis zu elf Prozent auf 36,20 Euro pro Megawattstunde. Der Arbeitskampf betrifft die Flüssigerdgasanlagen Gorgon und Wheatstone, die im vergangenen Jahr rund sieben Prozent des weltweiten Flüssigerdgases lieferten.

Anhaltende Streiks würden Druck auf Markt massiv erhöhen

Der Konflikt hat den Weltmarkt seit Anfang August erschüttert. Bereits am 21. August war der Preis für europäisches Erdgas sprunghaft in die Höhe gestiegen. Damals hatten sich die Mitarbeiter erstmals auf einen Streik vorbereitet.

Die Händler hoffen auf keine weiteren Auswirkungen der Unruhen, da die Nachfrage zurzeit Nachfrage verhalten ist und die Lagerbestände in Europa fast voll sind. Eine längere Unterbrechung würde aber den Druck auf einem volatilen Markt aufrechterhalten, der sich noch immer nicht vollständig von der Energiekrise des vergangenen Jahres erholt hat.

Die Gewerkschaften begannen mit den Teilstreiks ab 13.00 Uhr auf der Wheatstone-Plattform, der Wheatstone-Downstream-Anlage und der Gorgon-Anlage von Chevron, wie die Offshore Alliance am Freitag in einer Erklärung mitteilte.