Israel und Österreich sind gleich groß, was die Zahl der Einwohner betrifft – beide Länder haben rund neun Millionen Einwohner. Aber machen wir uns nichts vor – würde Österreich einen Terroranschlag, wie das Massaker vom 7. Oktober erleiden – wir könnten unsere Bevölkerung nicht schützen, die Mörder verfolgen und eine noch so kleine militärische Aktion durchführen.

Völlig unmöglich.

Detto Deutschland

Während der letzten beiden Jahre haben die Kriegsgeilisten die Unterstützung der Ukraine mit dem – frei erfundenen – Argument gestützt – „Wenn wir die Ukraine jetzt nicht unbegrenzt unterstützen, dann müssten wir vielleicht in wenigen Jahren selbst gegen Russland kämpfen”.

Gott sei Dank ist dieses Szenario frei erfunden – würde die russische Armee tatsächlich das Deutschland von 2023 militärisch angreifen – die bedingungslose Kapitulation wäre diesmal nur eine Frage von Tagen – Deutschland kann keinen größeren militärischen Konflikt mehr austragen.
Nun sind diese Tatsachen andererseits ja durchaus erfreulich und begrüßenswert. 80 Jahre Frieden in Europa ist etwas Tolles und historisch eigentlich seit der Pax Romana einzigartig. Seien wir doch froh, dass wir keine echten Armeen mehr benötigen, um uns auf unserem Boden zu verteidigen – das ist eine durchaus berechtigte Aussage.

Aber die Krise geht leider viel tiefer

Denn in Wahrheit könnten wir nach meiner Einschätzung im Ernstfall nicht einmal unsere Gesellschaft gegen eine innere Bedrohung verteidigen – und DAS ist tatsächlich ein echtes , weil durchaus realistisches Problem. Bei einer Angelobung junger Soldaten in Österreich sind vor zwei Wochen bei durchaus moderaten Außentemperaturen 95 junge Männer kollabiert, weil sie die körperliche Belastung von zwei Stunden Stehen nicht verkraftet haben!

Richtig gelesen

Von knapp 1000 jungen angeblich wehrfähigen (!) Männern sind ZEHN PROZENT kollabiert weil Sie ZWEI Stunden STEHEN mussten!

Dabei sind das diejenigen die als tauglich für den Militärdienst eingestuft wurden – dass der Prozentsatz der körperlich für einen Militärdienst untauglichen jungen Männern seit Jahrzehnten steigt, ist völlig unbestritten, wird aber dennoch ignoriert.

Glaubt irgendjemand tatsächlich, dass eine Generation aus der zehn Prozent nicht einmal zwei Stunden STEHEN körperlich aushält, in der Lage wäre, ernsthaft militärische Operationen auszuführen?

Malen wir einmal gedanklich den Teufel an die Wand

Stellen wir uns vor die Situation im Nahen Osten eskaliert doch, und die bisher völlig inakzeptablen, aber bisher weitgehend friedlichen öffentlichen Machtdemonstrationen der radikalen Islamisten eskalieren in Gewalt.

Oder – was noch viel bedrohlicher wäre – ein Kollaps des westlichen Bankensystems und daraus folgende Kollabierung der staatlichen Budgets führt zu einer radikalen Kürzung der staatlichen Sozialausgaben und all die Millionen an Migranten die von staatlichen Hilfen  leben, erhalten kein Geld mehr.

(in Deutschland sind das mehrere Millionen Menschen)

Könnte unsere Exekutive dann die staatliche Ordnung aufrecht erhalten – notfalls auch mit Gewalt? Ein Blick auf die Zahlen gibt die Antwort: 220.000 Polizeibeamte gibt es in Deutschland, 27.000 in Österreich. Maximal zwei Drittel davon wären tatsächlich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung einsetzbar, der Rest sind Büroangestellte oder körperlich (nicht mehr) in der Lage. Bei einem Ernstfallszenario wären also unsere Polizisten schon rein zahlenmäßig vielfach unterlegen, sollte die Situation eskalieren und größere Unruhen entstehen.
Das Militär könnten wir auch nicht effektiv einsetzen – siehe oben.

Es gibt keine Zivilcourage mehr

Und on Top kommt dann noch die über Generationen gesteigerte allgemeine Ablehnung jeder Art von körperlicher Gewalt, die zwar in Friedenszeiten ein nobles und erstrebenswertes gesellschaftliches Ziel ist. Aber im Falle einer notwendigen Selbstverteidigung unsere Gesellschaft als völlig wehrlos erweisen wird. Wer das für übertrieben hält, der möge doch im Alltag die Augen aufmachen. Sowas wie Zivilcourage und Hilfe für Angegriffene gibt es doch hierzulande nicht mehr.

Wenn heutzutage Männer eine Frau oder eine Gruppe von Männern einen Einzelnen attackieren – ist dann Hilfe von Unbeteiligten zu erwarten? Ich hasse Pauschalurteile – aber in meiner Sturm-und-Drang-Zeit wurde ein Mann, der in der Öffentlichkeit eine Frau geschlagen hat, sehr schnell non-verbal  daran erinnert, dass man Frauen unter keinen Umständen schlägt.

Oder es wäre für uns vollkommen unvorstellbar gewesen dabei zuzusehen wie eine Gruppe auf einen Einzelnen eintritt, der am Boden liegt und sich nicht mehr wehren kann.

Schäme mich in Grund und Boden

Heutzutage sehe ich solche Szenen im Netz und wundere mich maßlos wie man zwar das Handy zücken, aber nicht eingreifen kann. Und wenn ich jetzt höre und sehe , wie in Deutschland und Österreich Juden (und danach dann Christen) auf öffentlichen Plätzen ihre Glaubenssymbole nicht mehr tragen können ohne attackiert zu werden, dann verstehe ich die (europäische) Welt nicht mehr.

Wenn ich lese, dass die israelische Fußballnationalmannschaft ihre Spiele in Ungarn austragen wird, weil Österreich und Deutschland nicht sicher genug sind, dann schäme ich mich in Grund und Boden für unsere Gesellschaft.

Und wenn ich sehe, wie Massen in unseren Ländern völlig ungestört die Fahnen von Mörderbanden schwenken und staatliche Autoritäten auslache, dann mache ich mir ernsthaft Sorgen.

Nicht falsch verstehen – Gewalt ist keine akzeptable Lösung für den Alltag. Aber wir leben in keinem idealen Utopia. Und eine wehrlose Gesellschaft ist eine kapitulierende Gesellschaft.

Wir lesen uns,

GM