Teurer in der Anschaffung, problematisch beim Wiederverkauf. Bei den Händlern stehen gebrauchte Batterie-Autos auf Halde, die Standzeiten werden immer länger. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Berylls sind die Stromer kaum und wenn überhaupt nur mit großen Preisnachlässen zu verkaufen. Ein durchschnittliches Batterieauto zum Neupreis von 43.600 Euro koste nach drei Jahren mit 60.000 Kilometer Laufleistung aktuell 18.800 Euro und habe somit 57 Prozent an Wert verloren.

Gründe für den Preisverfall seien zum einen die stagnierende Nachfrage nach E-Autos. Zum anderen kämen neue Modelle mit mehr Reichweite und zu günstigeren Preisen auf den Markt. Das mache einen Weiterverkauf gebrauchter Stromer kaum möglich. In ganz Europa seinen die Restwerte auf dem Weg nach unten. Darüber hinaus seien viele gebrauchte E-Autos große, teure SUVs und für viele Gebrauchtkäufer uninteressant.

3 Milliarden Euro Restwertverlust in nur einem Jahr

Branchen-Experten haben für den großen deutschen Automarkt errechnet: Von den 524.000 im vergangenen Jahr neu zugelassenen E-Autos ergab sich ein Restwertverlust von insgesamt fast drei Milliarden Euro errechnet. Sie sehen “für die aktuelle Batterie-Auto-Generation kaum Hoffnung am Gebrauchtwagenmarkt. Hier können lediglich die immensen Verluste minimiert werden.”

Autohersteller, Händler und Leasingfirmen, bei denen die E-Autos in den Büchern stehen, müssten deshalb ihr Vertriebsmodell umstellen: Sie sollten die E-Autos nicht verkaufen, sondern halten und in zweiter und dritter Hand an Autofahrer verleasen oder im Abo vermieten. Das würde nicht nur ihre Verluste abfedern, sie behielten auch die Kontrolle über die wertvollen Batteriematerialien: Für die Autohersteller ein enormer Vorteil, um die gesetzlich vorgeschriebenen Recyclingquoten bei der Akkuproduktion zu erfüllen.