Eine Trend-Wende zeichnet sich beim Corona-Management ab, zumindest gemäß den jüngsten Aussagen von “Gecko”-Leiter Generalmajor Rudolf Striedinger. Obwohl die Corona-Neuinfektionen nämlich in Rekord-Höhen klettern – Österreich hat zurzeit auch EU-weit die höchste Inzidenz –  sieht er keinen Grund für Corona-Verschärfungen. Die Lage auf den Intensivstationen sei “extrem stabil”, die Anzahl der Patienten liege “auf einem Niveau, vergleichbar mit Jahren vor Corona”.

Damit widersprich Striedinger der Ampel-Kommission im Gesundheitsministerium, die angesichts der Rekordinfektionszahlen neue Maßnahmen einmahnt.

Kein Grund an Öffnungsschritten zu rütteln

Generalmajor Striedinger ist Co-Vorsitzender der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (Gecko). Österreichs hohe Infektionszahlen beunruhigen ihn nicht. Er sieht keinen Anlass, an den Öffnungsschritten des 5. März zu rütteln, wie er gegenüber “profil” unterstreicht. Auch auf den Normalstationen sei man “deutlich” entfernt von einer kritischen Situation: “Die Überlastung des Gesundheitssystems ist in keinem Bundesland absehbar.”

Angesprochen auf die zurzeit steigenden Corona-Zahlen rechnet der Generalmajor ab April mit einer “deutlichen Abflachung der Omikron-Welle”, weil auch die infektiösere BA.2-Variante “in den nächsten Wochen auslaufe”. Er hält fest: “Dem Virus geht die Nahrung aus.”

Österreich hat die EU-weit höchste Inzidenz

Zurzeit hat Österreich im EU-Vergleich die höchste Sieben-Tages-Inzidenz. Mit 3080 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern gilt es als Corona-Hotspot. Hohe Inzidenzen werden auch in den Niederlanden (2806), Lettland (2397) und Dänemark (2051) verzeichnet. In Deutschland, wo ebenfalls immer mehr Infektionen gemeldet werden, beträgt die Sieben-Tages-Inzidenz noch 1496, sie wäre demnach nicht einmal halb so hoch.

Jüngsten Studien aus anderen Ländern ist Corona zurzeit weniger gefährlich als die Grippe. Als Gründe dafür werden der milde Verlauf von Omikron und die wachsende Immunisierung genannt.