Insgesamt 150 chinesische Kampfflugzeuge, darunter atomwaffenfähige Bomber des Typs H-6, flogen alleine in den ersten fünf Oktobertagen durch Taiwans Luftraumüberwachungszone südwestlich der Insel.

Die aktuelle Offensive begann am 1. Oktober, dem chinesischen Nationalfeiertag. Am 10. Oktober, dem taiwanischen Nationalfeiertag, entspann sich dann zudem ein indirektes Wortgefecht zwischen den Präsidenten der beiden Länder. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte in einer Rede, dass die „historische Aufgabe der vollständigen Vereinigung des Mutterlandes“ verwirklicht werden müsse. Die Unabhängigkeit Taiwans sei eine Gefahr für den Wiederaufstieg Chinas.

Alarm im Weißen Haus

Die Flüge sind eine Provokation, die in Taipeh und Washington die Alarmglocken läuten lassen. „Die derzeitige Situation ist wirklich die gefährlichste, die ich in meinen mehr als 40 Jahren im Militär erlebt habe“, sagte Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng in der vergangenen Woche. Und aus dem Weißen Haus hieß es, dass das amerikanische Engagement für Taiwan felsenfest sei. Die USA sind durch den in den 70er-Jahren erlassenen „Taiwan Relations Act“ dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass der Status Taiwans nur auf friedlichem Weg verändert wird.