Strafrechtlich betrachtet, ist der Prozess am Dienstag eher unter “ferner liefen” anzusiedeln – das Bezirksgericht in Wien-Meidling befasst sich mit der Causa. Eine gewisse Relevanz erlangt der Fall jedoch durch seine Protagonisten. Denn zu den Kunden der angeklagten Corona-Test-Fälscher sollen sich auch namhafte Politiker der FPÖ befunden haben.

Deren Namen kamen eher zufällig ans Licht. Bei einer Razzia im Herbst 2021 war das Handy des früheren FPÖ-Nationalrats Hans-Jörg-Jenewein beschlagnahmt worden. Er stand unter Verdacht, vertrauliche Informationen aus dem Ibiza-U-Ausschuss Beamten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung zugespielt zu haben – der eXXpress berichtete. Bei dieser Gelegenheit fanden sich auf dem Smartphone des Abgeordneten die gefälschten Corona-Tests. Jenewein soll sie auch für Bekannte und Parteifreunde organisiert haben.

FPÖ-Politiker sorgte für Corona-Cluster in U-Ausschuss

Auch der damalige FPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Christian Hafenecker, geriet als Abnehmer unter Verdacht. Er hatte als Corona-Maßnahmen-und Maskengegner mutmaßlich für einen Covid-Cluster im Ausschuss gesorgt. Nachträglich war Hafenecker  positiv auf Corona getestet worden.

Welche Summen für gefälschte Zertifikate bezahlt wurden und welche weiteren Empfänger es unter Umständen gab, dürfte das Spannendste an der Beweisaufnahme im Verfahren vor dem Bezirksgericht werden.