Die Gemeinde Binz hat nach eigenen Angaben beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gegen das geplante Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) geklagt. Die bereits am Donnerstag durch den Bevollmächtigten Reiner Geulen eingereichte Klage richte sich gegen die Anfang der Woche bekannt gewordene Genehmigung des Bergamtes Stralsund für einen Teil der Anbindungspipeline, teilte die Gemeinde mit.

“Die Gemeinde Binz hat mit der Klageerhebung einen sofortigen Baustopp beantragt”, hieß es weiter. Die Gemeinde wende sich in Gänze gegen die geplanten Industrieanlagen. Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte bereits eine entsprechende Klage und die Beantragung eines sofortigen Baustopps angekündigt.

Binz geht auf die Barrikaden.IMAGO

Binz läuft seit Monaten Sturm gegen das Projekt

Nach Ansicht von Gemeindevertretern bedroht es die Umwelt und den für die Insel wichtigen Tourismus. Außerdem würden die Kapazitäten nicht benötigt. Zudem verwies Binz erneut auf die Risiken, die durch den Betrieb der Anlagen im benachbarten Hafen von Mukran entstünden. Der Tankerverkehr sowie die notwendige Ausbaggerung der Fahrrinne würden sich auf die Küstenregion auswirken.

Die Debatte über eine mögliche Gasmangellage im kommenden Winter bezeichnete die Gemeinde als “Phantomdiskussion”. Die Bundesregierung hatte hingegen auf die Auswirkungen eines möglicherweise kalten Winters oder den Ausfall anderer Gas-Lieferwege verwiesen.

Was ist genau geplant?

Geplant ist die Stationierung zweier Spezialschiffe zur Anlandung von LNG im Hafen von Mukran im Norden Rügens. Die Anbindungsleitung soll Mukran mit dem Gasleitungsknotenpunkt im vorpommerschen Lubmin verbinden, wo bereits ein solches Regasifizierungsschiff liegt, das nach Mukran verlegt werden soll. Die Bundesregierung strebt an, dass das Terminal im kommenden Winter betriebsbereit ist.