
Gegen Arbeitskräftemangel: WKÖ-Chef Mahrer fordert steuerfreie Überstunden
Der Arbeitskräftemangel könnte ein ernsthaftes Problem für den österreichischen Wohlstand werden – wenn nicht gegengesteuert wird. Als Gegenmaßnahmen fordert WKÖ-Obmann Mahrer nun den Ausbau der Kinderbetreuungsstätten, steuerfreie Überstunden und qualifizierte Zuwanderung.
Der zusätzliche Arbeitskräftebedarf zieht sich mittlerweile durch alle Branchen und Bundesländer. “Wenn nicht gegensteuert wird, dann kostet uns das alle Wohlstand”, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) bei einem Pressegespräch am Dienstag. Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, brauche es den Ausbau der Kinderbetreuung, Anreize für längeres Arbeiten im Alter, qualifizierte Zuwanderung und die Steuerbefreiung von Überstunden. Dafür fordert der Wirtschaftskammer-Präsident einen “Schulterschluss” von Bund, Länder, Gemeinden und Sozialpartnern.
Eine klare Zuwanderungsstrategie könnte den Arbeitskräftemangel entschärfen, findet Mahrer. In den 60er- und 70er-Jahren habe man bereits gute Erfahrungen mit Gastarbeitern gemacht. Dabei brauche es aber Menschen, die in den Arbeitsmarkt integriert werden können und nicht Personen, die “auf der Parkbank sitzen und anderen beim Arbeiten zusehen”. Auch die Industriellenvereinigung (IV) sprach sich am Dienstag für die Entwicklung einer Zuwanderungsstrategie aus: “Es ist an der Zeit, eine Strategie zu entwickeln, wie Österreich für qualifizierte Zuwanderung attraktiv wird”, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
"Es ist Zeit für eine Zuwanderungsstrategie"
Im internationalen Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte ist Österreich schlechter aufgestellt als andere Industrieländer, befindet eine aktuelle OECD-Studie. Im Ranking landete Österreich nur auf Platz 26 von 38 Industrieländern. Zu diesem Ergebnis trugen laut OECD die “wenig ausgeprägte” Willkommenskultur und lange Visavergabeverfahren bei. Positiv schnitt Österreich hingegen bei der guten Lebensqualität ab.
Ohne Gegenmaßnahmen könnte es 2040 insgesamt 569.500 offene Stellen geben, 2022 lag die Zahl der offenen Stellen bei 206.500 Stellen und war damit bereits auf einem Rekordhoch. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Synthesis Forschung GmbH im Auftrag der Kammer sowie Analysen des Wifo zum Arbeitskräfteangebot. Damit würde das BIP im Jahr 2040 um rund 9 Prozent oder fast 50 Milliarden Euro geringer ausfallen als mit ausreichend Arbeitskräften, hielt Mahrer fest
Prognosen sagen kaum Verbesserung bis 2040 voraus
Der Fachkräftemangel beschränkt sich längst nicht nur auf einzelne Berufsgruppen, sondern zieht sich durch alle Branchen. Aktuell können zehntausende Arbeitsplätze nicht besetzt werden – von Ärzten und Köchen über Programmierern bis hin zu Kindergärtnern. Das dürfte sich angesichts der alternden Gesellschaft auch nicht so schnell ändern, wie Prognosen der Wirtschaftskammer zum Arbeitskräftebedarf nach Branchen und Bundesländern bis 2040 nahelegen.
Bis dahin dürfte es demnach gut 59.000 offene Stellen im Bereich der Warenherstellung geben, fast 55.000 unbesetzte Positionen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung, gut 53.000 fehlende Arbeitskräfte im Handel und bei der Instandhaltung bei Kraftfahrzeugen, 28.100 fehlende Menschen im Gesundheits- und Sozialwesen, fast 27.000 am Bau, beinahe 20.200 in der Hotellerie und Gastronomie, knapp 19.000 Menschen in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, 18.560 in Verkehr und Lagerei und etwa 10.500 im Erziehungs- und Unterrichtswesen.
Kommentare
Ja aber jede Überstunde 200 Prozent Traufschlag,oder mindestens 60 Euro pro Stunde,alles klar
Das übliche Mahn-Bla-Bla. Ich verstehe noch immer nicht, warum diese unterbelichteten Warnleuchten ausgerechnet uns ansudern….? Er ist bei der ÖVP. Die ÖVP ist Regierungspartei. Woran scheitert’s? Gewähren ihm Nehammer, Brunner etc. keine Audienz?
Die Produktion wird durch Arbeiter und Maschinen erbracht. Wo Arbeiter zu finden sind kann man auch Maschinen aufstellen. DIVIDE et IMPERA.
Mahrer – Der Handel impft gemeinsam, die Ungeimpften scheissen Dir jetzt was gemeinsam …..
Das heißt also daß jene die ohnehin Fulltime hackeln und Alles am Laufen halten noch mehr schuften sollen damit die Nichtsleister weiterhin in ihren Betten bis Mittag liegenbleiben können.
Wer fleißig ist sollte belohnt werden. Daher finde ich die Idee sehr gut.
Was wir in Kürze brauchen sind Klein- und Mittelbetriebe, denn die verschwinden zusehends. Was wir noch dringend benötigen ist eine neue Regierung die JETZT sofort im Sinne des Volkes handelt und nicht ein in die Glaskugel blickender WKÖ Mahrer. Das arbeitende Volk wird ausgequetscht und bis zur Verarmung und Resignation getrieben. Was wir brauchen ist ein Leben, welches wir uns leisten können und wo Mütter frei entscheiden, ob sie die Kinder selbst betreut, oder zur Arbeit geht. Was wir NICHT brauchen sind Migranten, die uns Milliarden kosten und weit weg von Fachkräften sind. Überstunden zu besteuern finde ich persönlich schon Jahrzehnte zum kotzen! Über 2040 zu philosophieren ist realitätsfremd und in höchsten Maße unklug.
Früher hat man die Gehälter angehoben, wenn man eine Stelle nicht besetzen konnte. Die gute alte Zeit…
Harald, statt oder zusätzlich zu steuerfreien Überstunden Arbeitslosengeld je nach zuvor erbrachter Einzahlungsdauer staffeln und auf ein Minimum reduzieren. Für alle ohne oder mit zu wenig Einzahlungszeiten nur notwendigste Sachleistungen (Essen, Bett, Kleiderspenden, medizinische Notversorgung). Dann gibt es kein Arbeitskräfteproblem mehr!!! Und Gerechtigkeit zwischen Arbeitenden und Schmarotzern wäre wieder hergestellt!
Ich verstehe diesen Arbeitskräftemangel nicht. Wir haben schon 300.000 wenn nicht mehr, Illegale im Land, warum arbeiten diese Menschen nicht??? Wenn sie keiner Arbeit nachgehen, gehören alle Sozialleistungen sofort gestrichen oder sie sollen dort hin gehen von wo sie hergekommen sind. Wieviel Arbeitslose wollt ihr noch haben? Die Überstunden hätten schon längst Steuerfrei sein müssen und wann gesteht ihr euch endlich ein, daß viele Firmen selber Schuld sind, daß sie keine Fachkräfte mehr bekommen. Bei Corona alle entlassen die sich nicht Impfen liesen, es wurden keine Fachkräfte ausgebildet, die Mitarbeiter behandeln wie den letzten Dreck, eine Bezahlung mit der man nicht Überleben kann u.s.w..
Und dann wundert ihr euch wirklich noch?
Endlich ein vernünftiger Vorschlag von der WKO! Steuerfreie Überstunden, da werden fleißige Leute endlich belohnt. Es gibt Leute die haben hunderte Plusstunden, die sich sich aber nicht auszahlen lassen wollen weil ihnen weniger als die Hälfte bleibt.
Bei den vielen Steuermehreinnahmen durch die allgemeine Preiserhöhungen, könnte sich dies das Finanzamt wohl leisten, und wäre das eine Entlastung für viele Familien! Mit so einer Aktion könnte die ÖVP viele Punkte sammelt!
Man sollte lieber die Steuern auf Alkohol, Zigaretten und Diesel abschaffen. Das sind nämlich die höchsten Belastungen für den Durchschnittsösterreicher.
Steuerentlastung bei Überstunden als Belohnung der Fleissigen. Das wäre mal ein Statement gegen die 30 Wochenstunden-Abeitsvermeidungs-Lobby. Super!
Dann kommen die Experten und dann kommen auch die Investitionen.
Siehe Schweiz, Dubai, ….
Man kann natürlich auch von Zuwanderungsstragie und Greencard daherreden. Aber es ist nur Geschwurbel.
Das einzige was zählt ist das Einkommen und wenn eine grundsätzlich gutes Einkommen mit 50 % Abzüge bestraft wird, dann wird das nix.
Ich bitte die Politik das endlich einmal aufzunehmen.