„Wir brauchen 200 bis 300 gepanzerte Fahrzeuge sowie 60 bis 80 F-16-Kampfjets, um den Luftraum gut abzuriegeln und die Gegenoffensive zum Erfolg zu führen“, sagt der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak. Er räumt dabei Schwierigkeiten bei der im vergangenen Monat gestarteten Gegenoffensive ein. Grund dafür sind ausgedehnte Minenfelder, aber auch logistische Probleme wie die Lieferung von Waffen. „Die Offensive wird ziemlich schwierig und langwierig sein und viel Zeit in Anspruch nehmen“, gibt Podoljak zu.

Kiew versucht Getreideexporte fortzusetzen

Zudem bemüht sich Kiew nach Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen um eine gemeinsame Militärpatrouille von Schwarzmeer-Ländern wie Bulgarien und der Türkei unter UN-Mandat, um die Getreideexporte fortsetzen zu können. Russland kündigte aber an, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, „die potenziell militärische Ladung transportieren”. Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe in ukrainische Häfen fahren, werden künftig als Konfliktparteien gewertet.

Borrell will Finanzmittel für Kiew aufstocken

Nun will EU-Außenbeauftragter Josep Borrell die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine erneut deutlich aufstocken. Nach einem an die EU-Staaten übermittelten Vorschlag sollen bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro für Rüstungshilfen und Ausbildungsprogramme für die Ukrainer Streitkräfte zur Verfügung gestellt werden – mit anderen Hilfen insgesamt zusätzliche 20 Milliarden Euro. Das Geld soll über die sogenannte Europäische Friedensfazilität locker gemacht werden. Dieses Finanzierungsinstrument wurde bereits vor Beginn des Ukraine-Kriegs zur militärischen Unterstützung von Partnerländern geschaffen und ursprünglich für den Zeitraum 2021 bis 2027 mit nur fünf Milliarden Euro ausgestattet.