Russland bereitet sich laut Einschätzungen des litauischen Geheimdienstes auf einen Ostsee-Krieg gegen die NATO vor. Moskau erweitert schrittweise seine Fähigkeiten in Richtung Westen, heißt es in dem vorgestellten Jahresbericht des Militärgeheimdienstes und des Departements für Staatssicherheit des NATO-Mitglieds Litauen. Zudem sei auch ein Ende des Ukraine-Krieges nicht in Sichtweite.

“Russland stellt enorme Mittel für den Krieg in der Ukraine bereit und zeigt keine Absichten, die Situation zu deeskalieren, auch wenn es seine operativen Ziele nicht erreicht. Gleichzeitig bereitet sich Russland auf eine langfristige Konfrontation mit der NATO vor, auch im Ostseeraum”, wird in dem Bericht betont.

Russischer Bomber fliegen immer wieder über der Ostsee.Reuters

Einsatz von Raketenträgerschiffe vom Typ Kalibr

Russland hat seine Streitkräfte aus den westlichen Grenzgebieten verstärkt in die Ukraine verlegt, wodurch es zunehmend auf Luft- und Seekapazitäten zur Sicherung und Abschreckung an der Ostflanke der NATO angewiesen ist, so der Geheimdienst. Infolgedessen entschied sich Putins Militär im Jahr 2023 erstmals dazu, Raketenträgerschiffe vom Typ Kalibr im Ladogasee bei St. Petersburg in den Kampfeinsatz zu schicken. Dies geschah höchstwahrscheinlich als Reaktion auf den NATO-Beitritt Finnlands.

NATO-Chef Jens Stoltenberg